Trumps Interesse an Grönland, die Rückgewinnung der Kontrolle über den Panamakanal und "kratzt" sogar an der Souveränität Kanadas

josef

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#1
Militärpräsenz
Dänemark investiert nach Trumps Anspruch in Grönlands Sicherheit
Trump nannte den Besitz und die Kontrolle von Grönland "eine absolute Notwendigkeit". Nun soll ein Milliardenbetrag in die Sicherheit Grönlands fließen

Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen betonte, dass Dänemark das riesige Territorium Grönlands nicht allein überwachen könne.
AFP/JAMES BROOKS

Kopenhagen/Washington – Die dänische Regierung will ihre militärische Präsenz im Norden mit Milliardeninvestitionen stärken. Kurz zuvor hatte der künftige US-Präsident Donald Trump einen Anspruch auf das zu Dänemark gehörende Grönland erhoben. Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen kündigte an, dass ein "zweistelliger Milliardenbetrag" dafür vorgesehen sei. Eine genaue Summe nannte er nicht. Zehn Milliarden Dänische Kronen sind umgerechnet rund 1,34 Milliarden Euro.

Angeschafft werden sollen zwei neue Patrouillenboote der Thetis-Klasse, zwei neue Langstreckendrohnen, zwei neue Schlittenhundeteams für die Sirius-Patrouille in Grönland und mehr Personal beim Arktis-Kommando, wie Poulsen der Zeitung Jyllands-Posten sagte. "Wir haben viele Jahre lang nicht ausreichend in die Arktis investiert, jetzt planen wir eine stärkere Präsenz."

"Ironie des Schicksals"
Der designierte US-Präsident Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit vorgeschlagen, Grönland zu kaufen. Nun schrieb er auf der von ihm mitbegründeten Online-Plattform Truth Social: "Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind."

Der dänische Minister Poulsen nannte es eine "Ironie des Schicksals", dass seine Regierung die Militärinvestitionen einen Tag nach Trumps Äußerungen machte. Zugleich betonte er, dass Dänemark das riesige Territorium Grönlands nicht allein überwachen könne. "Es gibt keine konkreten Pläne, aber wir werden mit den USA zusammenarbeiten", sagte Poulsen.

Zuvor hatte die grönländische Führung Trumps Anspruch abgewiesen. Grönland stehe nicht zum Verkauf, sagte Regierungschef Múte Egede. Zugleich betonte er: "Wir müssen weiterhin offen für eine Zusammenarbeit sein." Die dänische Regierung stellte sich hinter diese Position.
(APA, 24.12.2024)
Dänemark investiert nach Trumps Anspruch in Grönlands Sicherheit
 

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#2
Drohungen
Trumps Kampfansage an Grönland
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Der Sohn des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, Donald Jr., ist am Dienstag in Grönland eingetroffen. Er soll die zu Dänemark gehörende Insel in der Arktis offenbar inspizieren, während sein Vater den Anspruch auf Grönland erst kürzlich erneuerte und diese kaufen will. Trump selbst schloss am Dienstag keine Mittel – weder militärische noch wirtschaftliche – aus, um sein Ziel in Grönland, aber auch beim Panamakanal zu erreichen.
Online seit gestern 07.01.2025, 19.25 Uhr (Update: gestern, 21.42 Uhr)
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Zuvor hatte Trump noch von Vertretern, die seinen Sohn treffen würden, gesprochen. „Mein Sohn Don Jr. und verschiedene Vertreter“ würden in Grönland „einige der schönsten Gegenden und Sehenswürdigkeiten besuchen“, so Trump am Montag in seinem sozialen Netzwerk Truth Social. Offen blieb, wen er mit Vertretern genau meinte. „Grönland ist ein unglaublicher Ort, und die Menschen dort werden enorm davon profitieren, falls – und sobald – es Teil unserer Nation wird“, so Trump weiter.

Grönland dementierte sogleich: Es seien keine Treffen des Trump-Sohnes mit Vertretern der grönländischen Regierung geplant, sagte der Minister für Auswärtige Angelegenheiten, Mininnguaq Kleist, der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Man sei nicht über das Wesen der Reise in Kenntnis gesetzt worden. Es handle sich um einen privaten Besuch.

Reuters/Cheney Orr
Der Sohn des designierten US-Präsidenten Donald Trump, Donald Jr.

Trump schließt kein Mittel aus
Trump selbst will seine Ziele der Einverleibung des Panamakanals und Grönlands offenbar mit allen Mitteln erreichen. Er lehnte es am Montag ab, als Teil seines erklärten Wunsches, dass die USA die Kontrolle über den Panamakanal zurückerlangen und Grönland erwerben sollen, militärische oder wirtschaftliche Maßnahmen auszuschließen.
Auf einer Pressekonferenz gefragt, ob er den Einsatz von militärischem oder wirtschaftlichem Zwang in Panama und Grönland vermeiden würde, sagte Trump: „Nein, ich kann Ihnen keines dieser beiden Dinge versichern. Aber ich kann eines sagen: Wir brauchen sie (Panama und Grönland, Anm.) für die wirtschaftliche Sicherheit.“
Trump versprach zudem, den Golf von Mexiko in „Golf von Amerika“ umzubenennen, und wiederholte sein Versprechen, Mexiko und Kanada erhebliche Zölle aufzuerlegen. Der Golf „deckt ein großes Gebiet ab“, so Trump, „‚der Golf von Amerika‘ – was für ein wunderschöner Name“.

Enger Berater seines Vaters
Der dänische Fernsehsender DR zeigte am Dienstag, wie das Privatflugzeug von Donald Trump in der Hauptstadt Nuuk landete und wie Trump Jr. nach dem Ausstieg in Richtung der Kameras winkte. Dem grönländischen Rundfunk KNR zufolge sagte Donald Jr., er habe nicht vor, während seines Besuches grönländische Politiker zu treffen. „Wir sind nur als Touristen hier“, sagte er und fügte hinzu, er solle von seinem Vater grüßen.

„Als jemand, der als Naturliebhaber an einige faszinierende Orte auf der ganzen Welt gereist ist, freue ich mich darauf, diese Woche in Grönland Halt zu machen, um ein wenig Spaß zu haben“, zitierte Fox News Donald Jr. im Vorfeld seiner Reise.

Der älteste Sohn des künftigen Präsidenten ist zumindest öffentlich bisher für keinen offiziellen Posten in Trumps Regierung vorgesehen. Im Wahlkampf mischte er aber kräftig mit – er gilt als enger Berater seines Vaters. Daher hat auch die Grönland-Reise von Donald Jr. politische Brisanz. Er könnte eine Vorhut für mögliche Gespräche in der Amtszeit von Trump bilden, auch in Bezug auf wirtschaftliche Interessen könnte vorgefühlt werden – eben nicht unbedingt mit Regierungsvertretern.

Trump sieht absolute Notwendigkeit
Trump versprach unterdessen via Truth Social, dass er Grönland vor einer „äußerst grausamen Außenwelt“ schützen werde. Trump, der am 20. Jänner wieder ins Weiße Haus einziehen wird, hatte bereits im Dezember geschrieben: „Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind.“

AP/Rick Scuteri
Der designierte US-Präsident Donald Trump

Strategisch mehrfach bedeutsam
Schon während seiner ersten Amtszeit hatte Trump vorgeschlagen, Grönland zu kaufen. Dänemark lehnte das klar ab. Zuletzt hatte die dänische Regierung angekündigt, mit Milliardeninvestitionen Grönlands Sicherheit stärken zu wollen.

Grönland mit seinen rund 57.000 Einwohnern und Einwohnerinnen ist weitgehend autonom. Strategisch ist die Insel durch ihre Lage in der Arktis und ihre Nähe zu Russland sowie einen wichtigen US-Militärstützpunkt nicht nur für die USA bedeutsam.

Grönland verfügt über Bodenschätze, darunter auch Öl- und Erdgasvorkommen. Interessant sind auch die zur Insel gehörigen Unterwassergebiete, auch hier werden Rohstoffe vermutet, diese könnten durch Meeresbodenbergbau gewonnen werden. Die Methode ist sehr umstritten, denn sie zerstört auch nachhaltig den Lebensraum der in diesen Gebieten ansässigen Meeresbewohner. Grönland hatte den Vorstoß von Trump bereits mehrmals zurückgewiesen.

Reuters/Patrick Doyle
Der kanadische Noch-Premier Justin Trudeau – von Trump als „Gouverneur“ verspottet

Trump streckt Fühler auch nach Kanada aus
Trump machte unterdessen auch erneut einen Anlauf für eine weitere Gebietsausdehnung der USA. Er hatte zuletzt immer wieder öffentlich auf Kanada geschielt und das Nachbarland im Norden als möglichen „51. Bundesstaat“ der USA beschrieben.

Nach dem am Montag angekündigten Rücktritt des kanadischen Premierministers Justin Trudeau äußerte sich Trump nun dazu neuerlich auf Truth Social: „Wenn Kanada mit den USA fusionieren würde, gäbe es keine Zölle, die Steuern würden deutlich sinken, und sie (die Kanadier, Anm.) wären vollständig sicher vor der Bedrohung durch russische und chinesische Schiffe, die sie ständig umgeben.“ Er werde nur wirtschaftliche und nicht militärische Mittel anwenden, so Trump.

Trump hatte Trudeau immer wieder spöttisch als „Gouverneur“ bezeichnet. Gouverneure sind in den USA die Regierungschefs der Bundesstaaten. Dieser und andere Regierungsvertreter erteilten Trumps Vorstoß sofort eine Absage: Die Idee zeige klar, dass der künftige US-Präsident komplett missverstehe, was Kanada ausmache, schrieb Außenministerin Melanie Joly auf X: „Wir werden Drohungen niemals klein beigeben.“ Trudeau schrieb: „Die Wahrscheinlichkeit, dass Kanada Teil der Vereinigten Staaten wird, ist kleiner als die für einen Schneeball in der Hölle.“
08.01.2025, red, ORF.at/Agenturen
Drohungen: Trumps Kampfansage an Grönland
 
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#3
Grönland-Konflikt
EU-Militärchef erwägt Stationierung von Soldaten in Grönland
Das wäre laut dem Vorsitzenden des EU-Militärausschusses (EUMC) "ein starkes Signal und könnte zur Stabilität in der Region beitragen"

Die Europäer hätten – ebenso wie die USA – Interessen in Grönland, sagt der frühere österreichische Generalstabschef Robert Brieger (im Bild).
EPA/OLIVIER HOSLET

Berlin – EU-Militärchef Robert Brieger hat die Stationierung von europäischen Soldaten auf der vom US-Präsidenten Donald Trump beanspruchten dänischen Insel Grönland ins Gespräch gebracht. "Die Insel ist unter geopolitischen Gesichtspunkten von großer Bedeutung und hat auch aus sicherheitspolitischer Sicht eine große Relevanz", sagte der Vorsitzende des EU-Militärausschusses (EUMC) und frühere österreichische Generalstabschef der Welt am Sonntag.

Rohstoffe und Verkehrswege
"Aus meiner Sicht wäre es durchaus sinnvoll, in Grönland, nicht nur wie bisher US-Streitkräfte zu stationieren, sondern künftig auch eine Stationierung von EU-Soldaten in Erwägung zu ziehen. Das wäre ein starkes Signal und könnte zur Stabilität in der Region beitragen", betonte der Vorsitzende des EU-Gremiums, in dem die Generalstabschefs der 27 EU-Mitgliedstaaten vertreten sind.

Letztlich sei ein solcher Schritt aber eine politische Entscheidung, fügte Brieger hinzu. Er erklärte weiter, Grönland sei ein dänisches Territorium in Übersee, das allerdings nicht zur EU gehöre. "Trotzdem haben die Europäer – ebenso wie die USA – Interessen in Grönland." In der Region gebe es reichhaltige Rohstoffvorkommen, zudem führten wichtige Verkehrswege für den internationalen Handel an Grönland vorbei. "Das schafft mit zunehmender Eisschmelze infolge des Klimawandels aber auch ein gewisses Spannungspotenzial gegenüber Russland und möglicherweise China." Insgesamt erwarte er, dass die USA als Mitglied der Vereinten Nationen die in der Uno-Charta festgeschriebene Unverletzbarkeit der Grenzen respektierten.

Gespräche über Sicherheit in der Arktis
Unterdessen kontaktierte der neue US-Außenminister Marco Rubio seinen dänischen Kollegen Lars Løkke Rasmussen. Dieser teilte danach mit, das 20-minütige Gespräch sei in einem "guten und konstruktiven Ton" verlaufen. Man habe über die Ukraine, die europäische Sicherheit und die Lage im Nahen Osten gesprochen. Die Sicherheit der Arktis habe nicht auf der Tagesordnung gestanden. "Aber es wurde vereinbart, dass dieses Thema zu einem späteren Zeitpunkt zwischen den Vereinigten Staaten, Dänemark und Grönland besprochen werden soll." Das US-Außenministerium teilte am späten Freitag mit, Rubio habe in dem Telefonat "die Stärke der Beziehungen" zwischen den USA und Dänemark bekräftigt.

Trump hatte jüngst mehrmals bekräftigt, dass er das autonome Gebiet Dänemarks zu einem Teil der USA machen will. Er hat nicht ausgeschlossen, militärische oder wirtschaftliche Macht einzusetzen, um Dänemark zur Übergabe zu bewegen. Grönland ist von großer strategischer Bedeutung für die USA.

Unabhängigkeit Grönlands
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hatte am 15. Jänner berichtet, sie habe mit Trump telefoniert und ihm gesagt, dass Grönland selbst über eine eventuelle Unabhängigkeit entscheiden müsse. Die Financial Times berichtete am Freitag, dass das Telefonat zwischen Frederiksen und Trump sehr hitzig verlaufen sei. Trump habe betont, dass er es mit seinem Entschluss, Grönland zu übernehmen, ernst meine.

Der grönländische Ministerpräsident Mute Egede, der sich für die Unabhängigkeit Grönlands einsetzt, hat wiederholt erklärt, dass die Insel nicht zum Verkauf stehe und dass die Bevölkerung selbst über ihre Zukunft entscheiden müsse.
(APA, 25.1.2025)

Mehr zum Thema:
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Die USA rittern um Grönland – doch die EU ist auf ihrer Suche nach Rohstoffen längst vor Ort

EU-Militärchef erwägt Stationierung von Soldaten in Grönland
 

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#4
Grönland
Dänemark verstärkt mit Milliardenbetrag Militärpräsenz in der Arktis
Zuvor hatte US-Präsident Trump Ansprüche auf Grönland gestellt. Dänemarks Regierung will neue Schiffe, zusätzliche Langstreckendrohnen und Satelliten finanzieren

Eine Aufnahme der grönländische Flagge in Nuuk, der Hauptstadt der arktischen Insel.
Foto: via REUTERS/Emil Helms

Nuuk/Kopenhagen – Dänemark will nach den Gebietsansprüchen von US-Präsident Donald Trump auf das zum nordischen Staat gehörende Grönland seine Militärpräsenz in der Arktis verstärken. Insgesamt wolle Dänemark 14,6 Milliarden dänische Kronen (fast 2 Milliarden Euro) investieren, sagte Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen am Montag. Darin sei die Finanzierung von drei neuen Schiffen der arktischen Marine, zwei zusätzlichen Langstreckendrohnen und Satelliten für eine bessere Überwachung enthalten.

Auf das Paket hat sich die dänische Regierung mit einer breiten Mehrheit der Parlamentsparteien sowie in enger Zusammenarbeit mit den Regierungen der Färöer-Inseln und Grönlands verständigt, wie das Verteidigungsministerium in Kopenhagen mitteilte. Zusätzlich zu dem ersten Teilabkommen vereinbarten die Dänen, Färinger und Grönländer, noch bis zum Sommer eine zweite Vereinbarung zur Abschreckung und Verteidigung aushandeln zu wollen. Die sicherheitspolitische Situation erfordere dies, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums.

Mit dem Teilabkommen wolle man die Überwachung und die Behauptung der Souveränität in den Regionen verbessern. Zugleich sei es von entscheidender Bedeutung, enge Verbündete und die NATO bei der Lösung von Aufgaben in der Arktis und im Nordatlantik zu unterstützen, um Verteidigung und Sicherheit zu stärken. Die grönländische Außenbeauftragte Vivian Motzfeldt sprach bei der Vorstellung des Abkommens in Kopenhagen von einem "historischen Tag".

Trump signalisierte mehrfach Interesse
Nach mehr als einem Jahrzehnt drastischer Kürzungen der Verteidigungsausgaben hat Dänemark im vergangenen Jahr 190 Milliarden dänische Kronen (25,5 Milliarden Euro) für sein Militär über einen Zeitraum von zehn Jahren bereitgestellt, von denen ein Teil für die Arktis bestimmt ist. Dänemark ist zwar für die Sicherheit und Verteidigung Grönlands verantwortlich, hat aber nur über begrenzte militärische Kapazitäten auf der Insel. Derzeit verfügt Dänemark über vier veraltete Inspektionsschiffe, ein Challenger-Überwachungsflugzeug und zwölf Hundeschlittenpatrouillen, die ein Gebiet überwachen sollen, das viermal so groß ist wie Frankreich.

Trump hatte zuletzt mehrfach Interesse an "dem Besitz und der Kontrolle" an Grönland signalisiert. Die riesige Insel in der Arktis mit ihren rund 57.000 Einwohnern ist von großer strategischer Bedeutung für die USA, die dort einen Luftwaffenstützpunkt mit Frühwarnsystem für ballistische Raketen unterhalten. Grönlands Hauptstadt Nuuk liegt näher an New York als an Kopenhagen. Zudem verfügt Grönland über Bodenschätze unter dem Eis.

Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen ist derzeit dabei, vor dem Hintergrund von Trumps Begehrlichkeiten europäischen Zusammenhalt zu demonstrieren. Dafür reist sie am Dienstag nach Berlin, Paris und Brüssel, um den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz, den französischen Präsidenten Emmanuel Macron und NATO-Generalsekretär Mark Rutte zu treffen.
(APA, 27.1.2025)
Dänemark verstärkt mit Milliardenbetrag Militärpräsenz in der Arktis
 

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#5
Grönlands Rohstoffe sind wahrscheinlich viel schwerer zu bekommen, als Trump denkt
Grönland beherbergt viele seltene Erden, die die EU und die USA für die Energiewende brauchen. In der Praxis fehlt es jedoch an Infrastruktur, Arbeitskräften und Geld, um sie auch abzubauen.


Lediglich knapp 57.000 Menschen leben auf Grönland, das Straßennetz ist dünn und viele Gebiete liegen weit abgelegen von der Außenwelt.
Foto: via REUTERS/Ida Marie Odga

In den vergangenen Tagen haben sich die Spannungen rund um Grönland einmal mehr erhöht. Dänemark kündigte an, seine Militärpräsenz in der Region mit Milliardeninvestitionen und neuen Schiffen und Drohnen zu stärken, Trump wiederum lässt nicht locker, schon bald die Kontrolle über die größtenteils autonome Insel erlangen zu wollen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen vor allem die begehrten Rohstoffe, die im Gestein, unter dem Eis und Wasser der Insel schlummern sollen. Viele davon werden für Smartphones, E-Autos, Batterien und erneuerbare Energien benötigt und sollen bald eine Alternative zu Chinas Dominanz bei seltenen Erden bieten.

Doch dafür muss zuerst jemand den vermuteten Schatz an seltenen Rohstoffen abbauen – ein Vorhaben, das schwieriger sein könnte, als manche denken. Denn an den rauen klimatischen Bedingungen, der fehlenden Infrastruktur, dem Mangel an Arbeitskräften, den erforderlichen Umweltstandards und den hohen Kosten sind nicht wenige Konzerne bereits in der Vergangenheit gescheitert. Könnte dieses Szenario bald wieder drohen?

Großes Potenzial
Das Potenzial an Rohstoffen ist jedenfalls erheblich. Laut einer Studie des Geological Survey of Denmark and Greenland (GEUS) aus dem Jahr 2023 befinden sich auf Grönland 25 der 34 von der EU als strategisch wichtig eingestuften Rohstoffe, darunter etwa Kupfer, Niob, Titan und Lithium – die meisten davon entlang der Küste der Insel. Darüber hinaus sollen sich große Mengen an Erdöl und Erdgas unter und um die Insel befinden, zudem gibt es große vermutete Vorkommen an Gold, Platinmetallen, Uran und Strontium.

an deren Abbau besteht nicht erst, seit Trump seine Augen auf Grönland gerichtet hat. Schon im Zweiten Weltkrieg wurde auf der Insel das selten vorkommende Mineral Kryolith abgebaut, aus dem Aluminium für die Kriegsindustrie hergestellt wurde. Nach dem Krieg wurde die Insel dann sukzessive geologisch untersucht – ein Vorhaben, das mehrere Jahrzehnte in Anspruch nahm. Zwar gibt es heute weit mehr Karten mit detaillierten geologischen Daten. Gerade über die Geologie unter der Eisdecke, die immerhin 80 Prozent des Landes bedeckt, fehlen aber nach wie vor viele Informationen.

Kaum Erfolge
Viele Versuche in den vergangenen Jahrzehnten, die Ressourcen entlang der Küste abzubauen, liefen zudem bereits ins Leere. Ab den 1970er-Jahren haben Shell, Chevron, Mobil (heute ExxonMobil) und andere Unternehmen versucht, Ölvorkommen in Grönland zu erschließen – mit wenig Erfolg. 2021 kündigte die Regierung Grönlands schließlich an, ihre Ambitionen, zu einem ölexportierenden Land zu werden, aufzugeben und keine neuen Lizenzen mehr zu vergeben. Schuld daran waren nicht nur die schwankenden Ölpreise, sondern auch die hohen finanziellen und ökologischen Kosten, die mit der Förderung in der Region verbunden sind.

Auch die Vorkommen an seltenen Erden sind bisher kaum erschlossen – was jedoch nicht am Eis liegt. "Alle bekannten Vorkommen mit seltenen Erden befinden sich in eisfreien Zonen", sagt Harald Elsner, Geologe an der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Deutschland. Seit Jahren versucht die grönländische Regierung, ausländische Unternehmen dazu zu bewegen, mit dem Abbau zu beginnen, doch bisher waren das Risiko und die Kosten für die meisten zu groß.


Viele Unternehmen sind am Abbau von seltenen Erden und anderen Rohstoffen in Grönland bereits gescheitert.
REUTERS/Hannibal Hanschke

Radioaktives Material
Lediglich zwei Abbaugebiete sind derzeit noch von größerem Interesse, die sich beide im Südwesten des Landes befinden. Dazu zählt das Kvanefjeld-Vorkommen, ein knapp 700 Meter hoher Berg, in dem sich neben leichten seltenen Erden auch Uran befindet. Da bei dessen Abbau jedoch zwangsweise auch radioaktives Uran als Nebenprodukt angefallen wäre, erteilte die grönländische Regierung dem Bergbauvorhaben vor knapp zwei Jahren eine Absage. Die Sorge in der Bevölkerung war groß, dass das Uran, das in einem nahen See hätte gelagert werden sollen, die Umwelt kontaminieren würde. Die australische Bergbaugesellschaft Energy Transition Minerals, die hinter dem Projekt stand, reichte daraufhin eine Schadenersatzklage über mehrere Milliarden Dollar gegen die grönländische Regierung ein.

Das zweite bekannte Vorkommen für seltene Erden ist Kringlerne, wo sich laut Elsner so viele schwere seltene Erden befinden wie nirgendwo sonst auf der Welt. Tatsächlich könnten die Vorräte den derzeitigen Weltbedarf an seltenen Erden für 150 Jahre decken und sowohl die USA, als auch die EU gänzlich unabhängig von Importen aus China machen.

Viele Schwierigkeiten
Allerdings nur in der Theorie. Denn in der Praxis ergeben sich, wie auch bei anderen Vorkommen Grönlands, eine Reihe von Schwierigkeiten. "Seit Jahren ist in Kringlerne kaum etwas passiert. Es fehlt an geeigneter Infrastruktur, um die Materialien zu transportieren, an Fachkräften, sie zu verarbeiten und an Kapazitäten und Wissen, die schweren seltenen Erden voneinander zu trennen", sagt Elsner. Es dauert oft viele Jahre, bis überhaupt mit dem Abbau begonnen werden kann und die Rohstoffe tatsächlich auf dem Markt landen.

Zudem übersteigen die Kosten für den Abbau aller Voraussicht nach die zu erwartenden Einnahmen. Um die Mineralien zu gewinnen, müsste das Gestein vor Ort getrennt werden. Für die gewaltigen Reste an Gestein, die dabei anfallen, gibt es aber noch keinen geeigneten Platz. Auch für den Weitertransport der Rohstoffe müsste zuerst ein Hafen in dem Fjord neben dem Vorkommen errichtet werden. Da es gerade in der Region um die Arktis jedoch immer wieder zu starken Winden und Nebel kommen kann, bestehe die Gefahr, dass Schiffe gegen Felsen oder Seeeis prallen und verunglücken. "Die ökologischen Konsequenzen, die entstehen, wenn die Chemikalien oder der Diesel aus den Schiffen ins Meer gelangen, wären verheerend", sagt Elsner.

Für Grönland spricht nicht viel
Und selbst wenn es gelänge, die seltenen Erden weiter bis in die USA zu transportieren, fehle es dort an Möglichkeiten, diese weiterzuverarbeiten. "Momentan besitzt lediglich China die technischen Möglichkeiten, seltene Erden nach dem Abbau in der benötigten Reinheit zu erzeugen", sagt Elsner. Das Verfahren sei höchst komplex und anspruchsvoll. Womöglich müssten die Rohstoffe vor ihrer Verwendung also erst wieder nach China gebracht werden, was wenig an der Abhängigkeit der USA und der EU von dem Land ändern würde.


Aus wirtschaftlicher Sicht spricht nicht viel dafür, dass die USA bald große Summen in den Abbau von Rohstoffen in Grönland investieren.
Foto: via REUTERS/Emil Stach

Andernorts sind die Aussichten ähnlich trüb. Molybdän, das beispielsweise für die Herstellung von Raketen- und Flugzeugteilen verwendet wird, befindet sich wie einige andere Rohstoffe in schwierig zu erreichenden Gegenden, die aufgrund fehlender Straßen oft nur mit kostspieligen Hubschrauberflügen erkundet werden können. "Solche Vorkommen befinden sich dann womöglich zwischen zwei sich bewegenden Gletschern. Wenn Sie dort eine Straße bauen würden, wäre sie beim nächsten Mal an einem anderen Ort", sagt Elsner. In Summe spreche nicht viel dafür, dass in Grönland bald große Mengen an kritischen Rohstoffen abgebaut werden.

Einfluss von Australien
Warum hat Donald Trump dann dennoch Interesse an den Rohstoffen Grönlands? Elsner hat dazu eine eigene Theorie: Demnach dürfte der über 70-jährige australische Unternehmer Greg Barnes, der die Schürfrechte für Vorkommen von schweren seltenen Erden in Grönland besitzt, Trumps Interesse an den Rohstoffen geweckt haben. Und zwar schon 2019, als er im Weißen Haus eine Präsentation über seltene Erden in Grönland gehalten habe. Wenige Tage später unterbreitete Trump der dänischen Regierung damals das Angebot, Grönland zu kaufen.

Ob die Aussichten für den Abbau von Rohstoffen heute besser aussehen als noch vor sechs Jahren, ist jedoch fraglich. Denn selbst wenn die USA große Summen an Geld in die Erschließungen stecken würden, bleiben viele der Hürden für den Abbau bestehen. Bleibt nur die Aufgabe, das auch Trump zu erklären.
(Jakob Pallinger, 31.1.2025)
Grönlands Rohstoffe sind wahrscheinlich viel schwerer zu bekommen, als Trump denkt
 

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#6
Strategischer Knotenpunkt
Kanalisierte Gier: Was Donald Trump mit Panama vorhat
Nach Grönland und Kanada will Donald Trump nun auch den Panamakanal für die Vereinigten Staaten. Was will der US-Präsident dort erreichen, erwägt er gar einen militärischen Einsatz?

US-Gesetzgeber befürchten: Wenn China, das massiv im Land investiert, auch noch eine Brücke über den Kanal baut, dann könnte Peking den für den US- und den Welthandel so wichtigen Kanal an entscheidenden Punkten abriegeln.
Foto: REUTERS/Enea Lebrun

Wenn Donald Trump Panama mit der gewaltsamen Rücknahme des Panamakanals droht, hat er dafür überparteilichen Rückhalt. Nicht unbedingt für die Art und Weise, wie es der US-Präsident kommuniziert. Sondern für die Message, die er damit aussenden möchte. Und die ist eindeutig: Überlegt euch euren Kuschelkurs mit China besser zweimal!

Hört man den US-Senatsmitgliedern bei den Anhörungen zur Bestätigung des Kabinetts von Donald Trump zu, merkt man schnell, dass der außenpolitische Fokus der Gesetzgeber längst auf dem neuen Feindbild Nummer eins liegt: China. Russland ist mühsam, wird die USA aber nicht herausfordern können. Die Volksrepublik hat diese Ambitionen und wohl auch die Möglichkeiten und die Motivation.

Auf der Prioritätenliste
Dass neben Grönland und Kanada ausgerechnet Panama auf Trumps Prioritätenliste weit oben rangiert, hat mit zwei Häfen, einer Brücke und massiven Direktinvestitionen zu tun. Bereits 1997 erhielt die Panama Ports Company, ein Tochterunternehmen von Hutchison Ports mit Sitz in Hongkong, eine 25-jährige Konzession zum Betrieb zweier Häfen an den strategisch wichtigen Einfahrten des Kanals, Cristóbal am nordwestlichen Eingang und Balboa im Südosten.

Diese wurde 2021 um weitere 25 Jahre verlängert. Die Angst der US-Gesetzgeber: Wenn China, das massiv im Land investiert, auch noch eine Brücke über den Kanal baut, dann könnte Peking den für den US- und den Welthandel so wichtigen Kanal an diesen drei neuralgischen Punkten abriegeln.
Panama belohnte die bisherigen üppigen chinesischen Investitionen im Land unter anderem mit einem Bruch der eigenen Beziehungen zu Taiwan und einer klaren Ein-China-Politik. Auch beteiligte man sich als erster lateinamerikanischer Staat an Chinas Belt and Road Initiative schon während Trumps erster Präsidentschaft.

Wichtige Wasserstraße
Wenig deutet derzeit darauf hin, dass China den Kanal tatsächlich schließen will. Denn das Land ist selbst ein guter Kunde der Wasserstraße. Außerdem wäre es ein politischer Affront, den die USA sogar als Kriegserklärung interpretieren könnten. Völkerrechtlich wäre Washington damit wohl auf der sicheren Seite.

Im Panamakanalvertrag, den Präsident Jimmy Carter 1977 ausverhandelt hat, wird den USA das Recht zugesprochen, die offene und sichere Durchfahrt der Schiffe zu garantieren und zu verteidigen. Es wird explizit festgehalten, dass dies kein allgemeines Interventionsrecht darstellt und Fragen der panamaischen Souveränität dadurch unangetastet bleiben. Dennoch erlaubt es den USA quasi, den Kanal im Falle des Falles "freizuräumen".

Es wäre nicht das erste Mal, dass die Vereinigten Staaten die wirtschaftlich enorm wichtige Wasserstraße mithilfe ihrer Armee absichern, wie ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt. Denn Probleme und Verzögerungen haben, den Panamakanal betreffend, eine lange Tradition. Mehrere Hundert Jahre sollten verstreichen, bis es von ersten Ideen und Planungen im frühen 16. Jahrhundert zur tatsächlichen Inbetriebnahme kommt: Am 15. August 1914 passiert der Dampfer Ancona mit 200 Personen an Bord als erstes Wasserfahrzeug den Panamakanal.


DER STANDARD

Pleiten, Pech und Panama
Der Bau erfolgte schon ab dem späten 19. Jahrhundert, angeregt durch den Erfolg des 1869 eröffneten Suezkanals. Die französische Panamakanal-Gesellschaft erwarb eine Konzession der kolumbianischen Regierung, da Panama damals noch nicht als eigenständiger Staat existierte. Bald nach dem Spatenstich im Jahr 1881 wurde die hohe Sterblichkeit der Arbeiter durch Gelbfieber und vor allem Malaria zum Problem. In Unwissen über die Übertragung gaben französische Ärzte die Weisung aus, zum Schutz die Beine aller Betten in Wassereimer zu stellen. Daraus wurden Brutstätten für die Malariamücke, die Krankheit geriet außer Kontrolle. 22.000 Arbeitskräfte starben, bevor die Bauarbeiten im Jahr 1889 eingestellt wurden.

Auslöser war der Bankrott der französischen Panamakanal-Gesellschaft, einer der größten Finanzskandale des 19. Jahrhunderts. Aufgearbeitet wurde die Affäre nach einem bis heute bekannten Muster: Verantwortliche kamen ungeschoren davon, der breiten Masse blieb der wirtschaftliche Schaden. 1902 warf die Grande Nation das Handtuch und verkaufte die Konzession samt Vorarbeiten an die USA.

Im Jahr darauf ermöglichten die USA die Gründung des Staates Panama. Sie landeten mit Truppen in der Region, um die Errichtung des strategisch wichtigen Kanals, der die Schiffsroute von San Francisco nach New York um rund 15.000 Kilometer verkürzt, abzusichern. Das Gebiet unmittelbar um den Kanal blieb in US-Besitz, dafür wurde dem Rest Panamas territoriale Souveränität zugesichert.

Schlagader des Welthandels
Am 31. Dezember 1999 erfolgte die Übergabe des Kanals an Panama. Im Lauf der Jahrzehnte hat die globale Bedeutung der Handelsschifffahrt stark zugenommen, allein seit 1990 erhöhte sich die Flottenkapazität von zwei Millionen auf mehr als 24 Millionen Container. Fünf Prozent des Seehandels nutzen die Abkürzung zwischen Pazifik und Atlantik, die für die zwei größten Volkswirtschaften der Welt enorm wichtig ist: 74 Prozent der durch den Kanal transportierten Fracht stammt aus den USA, gefolgt von China mit 21 Prozent.

Dementsprechend sprudeln die Einnahmen aus den Durchfahrten, die 2024 fast 3,4 Milliarden US-Dollar ausmachten – obwohl die Anzahl an Durchfahrten wegen Wassermangels zeitweise begrenzt werden musste. Deshalb dürfte im Vorjahr auch das Wirtschaftswachstum etwas geringer ausgefallen sein als 2023 mit 7,3 Prozent. Dennoch sorgt der Kanal für 24 Prozent der Staatseinnahmen des kleinen Landes mit nur 4,5 Millionen Menschen und steht für fast acht Prozent der Wirtschaftsleistung. Abhängig von ihrer Größe werden für Containerschiffe in der Regel mehr als 100.000 Dollar für eine Passage fällig, dazu kommen Gebühren für Lotsen und Schlepper.

Die Kanalbehörde lukriert zudem Einnahmen durch eine tägliche Versteigerung einer bevorrangten Passage. Der Rekordwert wurde im November 2023 erzielt: Ein japanischer Tanker mit verflüssigtem Erdgas (LNG) zahlte 3,98 Millionen Dollar, um die vor ihm wartenden Schiffe umfahren zu dürfen.

Der Panamakanal verbindet den Atlantik mit dem Pazifik.
DER STANDARD

Schwimmend in acht Tagen
Die geringste Gebühr fiel 1928 für den US-Journalisten und Abenteurer Richard Halliburton an, der als erster Mensch den Panamakanal schwimmend passierte. Die damals zuständige US-Behörde erklärte sich nur widerwillig einverstanden: Da sie nur Wasserfahrzeugen die Durchfahrt genehmigen dürfe, müsse er als solches behandelt werden. Halliburton wurde nach dem Schiffsmaß Tonnage eingestuft, worauf eine Gebühr von 36 US-Cent fällig wurde. Er bewältigte den 82 Kilometer langen Kanal samt Schleusen in acht Tagesetappen.

Zurück in die Gegenwart, da Panama geostrategisch nicht nur ein Nadelöhr des Welthandels darstellt. Der Isthmus, die Landenge, bildet auch die natürliche Brücke Südamerikas zu Mittel- und Nordamerika. Für viele Flüchtlinge und Migranten ist die sogenannte DariénLücke, ein Gebiet, das so dicht mit Regenwald bedeckt ist, dass es die einzige Unterbrechung des Pan-American Highway darstellt, dank emsiger Schmuggler längst keine Lücke mehr. Vielmehr spricht man heute von einem – wenngleich immer noch sehr gefährlichen – "Migrations-Highway".

Trumps Aussagen, Maßnahmen und "Executive Orders" der ersten Amtstage verdeutlichen, dass Migration eine seiner Top-Agenden für die zweite Amtszeit ist. Und vielleicht geht es ihm bei der Panamalkanal-Sache ja genau darum, die Menschen aus Südamerika zu stoppen und seine harte Gangart gegenüber Migranten publikumswirksam zu präsentieren. Denn trotz aller Differenzen und des diplomatischen Hickhacks um den Kanal sind sich der US-Präsident und Panamas Präsident José Raúl Mulino zumindest in ihrer harten Anti-Migrations-Haltung einig.
(Alexander Hahn, Fabian Sommavilla, 15.2.2025)
Kanalisierte Gier: Was Donald Trump mit Panama vorhat
 

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#7
Abstimmung
Grönland will weder sein Gebiet noch sein Uran den USA überlassen
Donald Trump erneuert seine Ansprüche auf das dänische Gebiet, während die Grönländer kommende Woche über ihr neues Parlament entscheiden und sich wohl Richtung Unabhängigkeit bewegen
Grönland soll zu den Vereinigten Staaten gehören. US-Präsident Donald Trump machte in seiner Rede vor dem Kongress einmal mehr klar, dass seine Vision eines US-kontrollierten Grönlands nicht bloßes Gerede gewesen ist, sondern offizielle Außenpolitik seiner Amtszeit. Mitten während der steigenden Spannungen zwischen den USA und Europa griff der Präsident damit erneut einen europäischen Staat an, nämlich Dänemark, zu dem das autonome Gebiet gehört. In einer direkten Nachricht an die Bevölkerung der Insel sagte Trump: "Wir unterstützen nachdrücklich euer Recht, eure Zukunft selbst zu bestimmen. Und wenn ihr euch dafür entscheidet, heißen wir euch in den Vereinigten Staaten von Amerika willkommen."


Grönland will ein unabhängiger Staat werden.
Foto: AFP/ODD ANDERSEN

Auf den ersten Teil der Botschaft stützten sich führende dänische Politiker in ihrer Reaktion auf Trumps erneuerte Besitzansprüche auf die Insel. Außenminister Lars Løkke Rasmussen und Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen begrüßten es, dass der US-Präsident das Selbstbestimmungsrecht der Grönländerinnen und Grönländer respektiere. Das sei doch das Wichtigste, ließen die beiden wissen.

"Wir sind Kalaallit"
Und der grönländische Regierungschef Múte B. Egede stellte via Facebook-Posting klar, dass die Menschen auf der Insel keine Amerikaner sein wollen – und auch keine Dänen: "Wir sind Kalaallit." Damit verwendet Egede den indigenen Namen für die Bevölkerung Grönlands: "Die Amerikaner und ihr Staatschef müssen das verstehen. Wir sind nicht käuflich und können nicht einfach übernommen werden."


Regierungschef Múte B. Egede stellt klar, dass man sich in Grönland weder als Amerikaner noch als Däne fühle.
Foto: AFP/Ritzau Scanpix/MADS CL

Damit sprach Egede auch eines seiner wichtigsten Wahlkampfthemen vor seinem Wahlsieg 2021 ein – das Verbot des Uranabbaus in Kvanefjeld, im Süden der Insel. Denn auf Grönland liegt das fünftgrößte Uranvorkommen der Welt, und die USA haben großes Interesse an einem Zugriff darauf. Immerhin finden bis zu 30 Prozent des weltweiten Uranverbrauchs in den Vereinigten Staaten statt, während null Prozent dort abgebaut werden. Die Regierungspartei Inuit Ataqatigiit (IA) hat sich strikt gegen den Abbau des radioaktiven Materials gestellt und die sogenannte "Uran-Wahl" vor vier Jahren gewonnen. Diese Blockade schmeckt Donald Trump wohl wenig.

Unabhängigkeit als Thema
Doch die Vorstellung, dass sich die Bevölkerung Grönlands für die USA entscheidet, ist unrealistisch. Eine Umfrage der Zeitung Sermitsiaq zeigte Anfang des Jahres, dass 85 Prozent der befragten Grönländer nicht die dänische Union verlassen wollen, um Teil der Vereinigten Staaten zu werden, sechs Prozent wollen das sehr wohl, und neun Prozent sind sich nicht sicher. Mit den Ergebnissen der Befragung konfrontiert, stellte die dänische Premierministerin Mette Frederiksen fest, dass es an der Bevölkerung Grönlands liege, über ihre Zukunft zu entscheiden, und sie sich "freue, wenn die Umfrage zeigt, dass viele Grönländer eine anhaltende Kooperation mit Dänemark sehen". Gleichzeitig sei ihr bewusst, dass sich diese Zusammenarbeit verändern werde.

Dieser Wunsch spiegelt sich auch im dominierenden Thema im Wahlkampf vor den Parlamentswahlen am 11. März auf der Insel wider: der Unabhängigkeit. Alle sechs antretenden Parteien sind sich einig, dass es Unabhängigkeit geben muss, nur der Zeitplan ist strittig. Während sich die regierende IA Zeit lassen möchte, um eine reibungslose Abspaltung zu ermöglichen, drängt ihr Koalitionspartner, die sozialdemokratische Siumut-Partei, auf eine Abstimmung während der kommenden Legislaturperiode. Themen sind aber auch die wirtschaftliche Lage der Insel und wie sie sich vom dominanten Fischereizweig löst und auch unabhängiger von den Zahlungen aus Dänemark wird, die einen großen Teil des grönländischen Budgets ausmachen. So soll der Tourismus und auch der Bergbau künftig ausgebaut werden.

Keine ausländischen Wahlkampfspenden
Dass die Parlamentswahlen in Grönland bereits am Dienstag stattfinden, hat auch mit den von Trump geäußerten Besitzansprüchen zu tun: "Es passiert gerade so viel politisch im In- und Ausland, dass wir das Datum vorgezogen haben", sagte Regierungschef Egede bei der Verkündung des Wahltags im Februar. Vor kurzem wurde zudem festgelegt, dass es keine großen anonymen oder ausländischen Wahlkampfspenden geben dürfe.

Das Thema Unabhängigkeit dominiert immer wieder die grönländische Politik, vor allem vor dem Hintergrund, dass Dänemark als Kolonialmacht die Bevölkerung Grönlands erniedrigt und ausgebeutet hat – etwa indem grönländische Kinder nach Dänemark verschleppt und ihnen dort ihre Kultur und Herkunft ausgetrieben wurde. Oder der vielbeachtete Fall, bei dem dänische Ärzte in den 1960er- und 1970er-Jahren jungen Frauen ohne deren Wissen die Spirale einsetzten.

143 Frauen reichten eine Klage gegen den Staat ein, die noch immer bei Gericht anhängig ist. Die offizielle Erklärung lautete, dass die Ärzte und der Staat die Spiralen bei grönländischen Minderjährigen einlegten, um das Bevölkerungswachstum in Grönland zu begrenzen. Die grönländische Abgeordnete Aki-Matilda Høegh-Dam sprach in einem Interview mit der Zeitung Politiken über die betroffenen Frauen: "Seit dem Fall mit der Spirale haben wir Angst, dass all die anderen Geschichten, die man uns erzählt hat, auch wahr sind."

Selbstbewusstere Generation
In Rekordzeit hat die Regierung in Kopenhagen begonnen, einer Reihe von Forderungen nachzugeben, die grönländische Abgeordnete des dänischen Parlaments seit langem gestellt haben. Dazu gehört etwa ein Aktionsplan gegen Rassismus an Grönländern und Inuit. Darüber hinaus hat das plötzliche große Interesse der dänischen Regierung an Grönland auch ein anderes, oft übersehenes Element in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern ans Licht gebracht: "In den vergangenen Jahren hat eine aufstrebende und selbstbewusstere Generation von Grönländern das Gefühl, dass sie von den Dänen herabgewürdigt werden. Nicht, indem sie beschimpft wurden, sondern eher durch die Art von herablassendem Verhalten, das von Desinteresse herrührt", sagte Lars Trier Mogensen, politischer Kommentator des Føljeton in einem Podcast der Zeitung Information: "Es ist bezeichnend für die Regierung in Kopenhagen, dass sie bei feierlichen Anlässen vielleicht ein paar Tupilaks (traditionelle geschnitzte Kunstfiguren, Anm.) auf den Tisch legt und über Trommeltänzer und dergleichen spricht, aber sobald die Grönländer aus dem Raum sind, geht sie zu einem anderen Tagesordnungspunkt über." Zumindest diese Praxis lässt sich durch Trumps Besitzansprüche nicht mehr so leicht weiterführen.
(Bianca Blei, Emma Louise Stenholm | Føljeton, 6.3.2025)
Grönland will weder sein Gebiet noch sein Uran den USA überlassen
 

josef

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Grönland
1743164108431.png Vance-Besuch als neue Provokation
Inmitten des Streits um den von US-Präsident Donald Trump erhobenen Gebietsanspruch auf Grönland reist sein Stellvertreter JD Vance am Freitag gemeinsam mit seiner Ehefrau Usha auf die zu Dänemark gehörende Insel. Der Besuch gilt als weitere Provokation, ist doch Vance der bisher höchstrangige US-Vertreter, der die größte Insel der Welt – bedeutend auch für das Weltklima – besucht. Um Demonstrationen zu entgehen, wurde allerdings die Notbremse gezogen.
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Die Vances wollen in Grönland die US-Militärbasis Pituffik Space Base besuchen und sich mit amerikanischen Soldaten treffen. Ursprünglich hatte Usha Vance ohne ihren Mann nach Grönland reisen und unter anderem ein Hundeschlittenrennen besuchen wollen. Vizepräsident Vance erklärte später: „Die Aufregung um Ushas Besuch in Grönland war so groß – deshalb habe ich beschlossen, dass ich nicht möchte, dass sie den ganzen Spaß allein hat.“

Das Programm werde auch abgeändert, so Vance. Er wolle sich bei dem Besuch ein Bild von der Sicherheitslage rund um die geopolitisch wichtige Insel machen, hieß es weiter. Hintergrund sind wiederholte Äußerungen von Trump, dass er gerne die Kontrolle über die Insel im Nordatlantik übernehmen würde – das stößt bei den Grönländern auf großen Widerstand.

Wichtig für Kontrolle der Arktis
Die weitgehend autonome Insel Grönland gehört zum Königreich Dänemark. Grönland ist die größte Insel der Erde. Sie liegt geografisch betrachtet auf dem nordamerikanischen Kontinent und reicht bis in die Arktis. Die Insel hat eine große Bedeutung für das Weltklima und für die militärische Kontrolle der Arktis, sie ist zudem reich an Rohstoffen wie Metallen der seltenen Erden. Außerdem verlaufen in der Region wichtige Schifffahrtsrouten.

Grönländische Politik gegen Trump vereint
Die Reisepläne sorgen für Unmut bei der grönländischen Regierung, die betonte, man habe keine Einladung an eine US-Delegation ausgesprochen. In der Hauptstadt Nuuk hat man Wichtigeres zu tun: Zweieinhalb Wochen nach einer Parlamentswahl sind die grönländischen Parteispitzen dabei, eine neue Regierung zu bilden.

Dass das Trump-Lager politisch seit Monaten dazwischenfunkt, wird in Nuuk wie auch in Kopenhagen immer stärker als Ärgernis wahrgenommen. „Wir können die wiederholten Aussagen zur Annexion und Kontrolle Grönlands nicht akzeptieren“, erklärten der geschäftsführende Regierungschef Mute B. Egede und die Spitzen der vier weiteren grönländischen Parlamentsparteien in einer gemeinsamen Erklärung.

Reuters/Leonhard Foeger
Das US-Konsulat in Grönland

„Yankee, go home!“
Auch eine klare Mehrheit der Inselbevölkerung ist einer Umfrage zufolge dagegen, US-Territorium zu werden. Um das zu untermauern, protestierten jüngst Hunderte Menschen in Nuuk und anderen Orten gegen die USA. Auf einem großen Banner war die unmissverständliche Botschaft „Yankee, go home!“ zu lesen.

Seit einem medienwirksamen Kurzbesuch von Präsidentensohn Donald Trump Jr. im Jänner versucht die US-Regierung, ein ganz anderes Bild von der größten Insel der Erde zu erzeugen: das von einem vermeintlichen Interesse daran, sich aus dem Königreich Dänemark zu verabschieden und „ein Teil der großartigsten Nation der Welt“ zu werden, wie es Trump formulierte.

APA/AFP/Ritzau Scanpix/Thomas Traasdahl
Die US-Basis Pituffik in Grönland

Besuch auf Militärbasis Heimspiel
Neue Proteste, wie sie nach Bekanntgabe von Usha Vance’ Reise angekündigt wurden, würden nicht in dieses schiefe Bild passen. Diese Erkenntnis dürfte ebenso wie die klare Abweisung durch die grönländische Politik eine Rolle dabei gespielt haben, warum die Reisepläne geändert wurden.
Die Termine von Usha Vance in Nuuk und bei einem traditionellen Hundeschlittenrennen in Sisimiut mit direktem Kontakt zur grönländischen Bevölkerung – und dem Risiko größerer Demonstrationen – wurden daher abgesagt. Dafür gibt es für sie und ihren Mann auf dem Militärstützpunkt Pituffik eine Art Heimspiel vor US-Soldaten. Die US-Basis, die bis vor zwei Jahren Thule Air Base hieß, liegt im abgeschiedenen Nordwesten Grönlands. Sie hat große Bedeutung für die globale Raketenabwehr und die Weltraumüberwachung, ist aber auch ziemlich einsam gelegen.

Dänemark will weiter US-Kampfjets kaufen
Dänemark will unterdessen ungeachtet der Annexionsdrohungen von Trump gegen Grönland weitere Kampfjets in den USA kaufen. „Wir müssen unsere Kampfjetflotte verstärken, und es ist vollkommen logisch, mehr F-35-Kampfjets zu erwerben“, sagte Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen der Zeitung „Börsen“ am Mittwoch. Sein Ministerium wollte auf Anfrage keine Angaben zu möglichen neuen Bestellungen für Jets vom Typ F-35 machen.
Reuters/Marco Garcia
Ein F-35-Jet – Dänemark will an dem Kauf weiter festhalten

Die Annäherung von Trump an Russland und seine anhaltenden Drohungen gegen Grönland und Kanada hatten Zweifel an weiteren Waffenkäufen Dänemarks in den USA aufkommen lassen. Kanada hatte zuletzt erklärt, geplante Käufe von F-35-Jets zu überdenken und andere Optionen zu prüfen.

„Lange Zusammenarbeit nicht beenden“
Poulsen sagte jedoch, es sei „völlig unrealistisch zu glauben, dass wir aufhören könnten, mit den USA zusammenzuarbeiten und ihre Rüstungsgüter zu kaufen“. Zwar sei es problematisch, „wenn eine neue US-Regierung Dinge sagt, mit denen wir nicht einverstanden sind“.
Seiner Meinung nach wäre es jedoch ein Fehler, eine mehr als 75 Jahre lange Zusammenarbeit zu beenden. Der erste von 27 F-35-Jets, die Dänemark bereits gekauft hat, soll im April einsatzbereit sein.
28.03.2025, red, ORF.at/Agenturen

Grönland: Vance-Besuch als neue Provokation
 

josef

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Grönlands Premier
„USA bekommen unsere Insel nicht“
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Der neu gewählte Regierungschef Grönlands, Jens-Frederik Nielsen, hat den Besitzansprüchen von US-Präsident Donald Trump eine klare Absage erteilt. Trump sage, er werde Grönland bekommen, schrieb Nielsen auf Facebook und wurde seinerseits deutlich: „Lassen Sie mich das klar sagen: Die USA bekommen Grönland nicht.“
Online seit gestern, 23.03 Uhr
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Trump selbst legte am Wochenende noch mal nach. „Wir werden Grönland bekommen. Ja, zu 100 Prozent“, sagte Trump in einem NBC-Telefoninterview. Der US-Präsident fügte hinzu, dass es eine „gute Möglichkeit gibt, dass wir es ohne militärische Gewalt tun können“, aber dass er nichts ausschließe.

Auf die Frage, welche Botschaft ein Erwerb Grönlands an Russland und den Rest der Welt senden würde, sagte Trump laut NBC: „Darüber denke ich wirklich nicht nach. Es ist mir eigentlich egal.“ Grönland sei ein ganz anderes Thema. Es gehe um den internationalen Frieden und um internationale Sicherheit und Stärke.

Nielsen rät Bevölkerung zu Gelassenheit
Nielsen riet den Bürgern Grönlands seinerseits, gelassen auf Trumps Besitzansprüche zu reagieren. „Wir sollten nicht aus Angst reagieren. Wir sollten mit Ruhe, Würde und Zusammenhalt reagieren“, schrieb der erst vor wenigen Tagen ins Amt gekommene Politiker der sozialliberalen Partei Demokraatit. Nielsen führt eine breite Koalition an, der vier von fünf Fraktionen im Parlament angehören.

Trump müsse klar und deutlich gezeigt werden, dass Grönland nur dessen Bewohnern gehöre. „So war es gestern. So ist es heute. Und so wird es auch in Zukunft sein“, schrieb der 33-Jährige. „Wir gehören niemand anderem. Wir bestimmen selbst über unsere Zukunft.“

Frederiksen reist nach Grönland
Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen will am Mittwoch nach Grönland reisen. Es gehe nach ihren Worten darum, die Bindung mit Dänemark zu stärken. Vorgesehen sind unter anderem Gespräche mit Nielsen. Sie habe den größten Respekt davor, wie die Grönländer mit dem großen Druck auf ihr Land umgingen, sagte Frederiksen einer Mitteilung zufolge. Es sei eine Situation, die nach Einigkeit verlange.

Strategisch von hoher Bedeutung
Grönland, die größte Insel der Erde, ist zu vier Fünfteln mit Eis bedeckt, liegt geografisch betrachtet auf dem nordamerikanischen Kontinent und reicht bis in die Arktis. Sie ist bedeutend für das Weltklima, aber auch für die militärische Kontrolle der Arktis, in die der russische Präsident Wladimir Putin weitere Soldaten entsenden will, wie er gerade angekündigt hat.
Grönland ist noch dazu reich an Rohstoffen wie zum Beispiel dringend benötigten Seltenerdmetallen. Außerdem verlaufen in der Region wichtige Schifffahrtsrouten.

Vance kritisierte dänische Regierung
Der US-Präsident hatte schon vergangene Woche gesagt: „Wir müssen Grönland haben.“ Ungefähr gleichzeitig stattete sein Vizepräsident JD Vance einem US-Militärstützpunkt auf Grönland einen Besuch ab und kritisierte die dänische Regierung scharf. Diese wies die Kritik umgehend zurück und betonte, das sei nicht der richtige Ton zwischen Alliierten.

Grönland gehört offiziell zum Königreich Dänemark, genießt aber einen weitgehend autonomen Status innerhalb der dänischen Reichsgemeinschaft. Die Insel hat etwa 57.000 Einwohner.
31.03.2025, red, ORF.at/Agenturen
Grönlands Premier: „USA bekommen unsere Insel nicht“
 
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