U-Bahn Geschichte in Wien

josef

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#1
Heute vor 40 Jahren wurde das erste Teilstück der Wiener U-Bahn eröffnet:




40 Jahre U-Bahn und was noch kommt
Vor genau 40 Jahren, am 25. Februar 1978, ist in Wien die erste U-Bahn-Linie eröffnet worden: die U1 vom Karlsplatz bis zum Reumannplatz. Inzwischen umfasst das Netz 83 Kilometer - und in den kommenden Jahren soll es weiter wachsen.
Im Jubiläumsjahr soll es auch ernst werden mit den Bauarbeiten für den U2/U5-Bau. Diese sollen im Herbst bei der künftigen U2-Endstelle Matzleinsdorfer Platz starten. Von dort gräbt man sich dann mit der Tunnelbohrmaschine unterirdisch Richtung Zentrum. So sollen die Auswirkungen im dicht verbauten Gebiet möglichst gering gehalten werden.

Die U2 erhält bekanntlich ab der Station Rathaus in Richtung Süden eine komplett neue Trasse. Sie fährt dann über die Neubaugasse (bisher U3) und die Pilgramgasse (bisher U4) bis zum Matzleinsdorfer Platz - mehr dazu in Infocenter zeigt Wiens U-Bahn-Zukunft.


Arch Mossburger Datenquelle: Stadt Wien-data.wien.gv.at
3D-Visualisierung der zukünftigen U5-Station Frankhplatz

U5 nimmt Betrieb 2024 auf
Die Arbeiten für die neue U5 starten dann 2019. Die Linie wird dann die jetzige Strecke der U2 vom Karlsplatz bis zum Rathaus bedienen und auf einem neu gebauten Abschnitt vorerst bis zum Frankhplatz im 9. Bezirk fahren. Die U5 wird 2024 ihren Betrieb aufnehmen, die U2-Verlängerung erst 2026.

Der U2/U5-Ausbau soll sich auf das gesamte U-Bahn-Netz positiv auswirken, beispielsweise durch eine gleichmäßigere Verteilung der Fahrgäste. So sollen zu den derzeit zehn großen Umsteigeknoten vier weitere dazukommen. Allein für die U6 wird eine Entlastung um 20 bis 25 Prozent erwartet.

Zweite Ausbaustufe soll folgen
Der Ausbau soll eigentlich eine erste Ausbaustufe sein. In einer zweiten Phase soll die U5 dann über den Arne-Carlsson-Park und Michelbeuern/AKH (U6) bis zum Elterleinplatz im 17. Bezirk verlängert werden. Angepeilt ist 2026. Zwei Jahre später soll die U2 vom Matzleinsdorfer Platz weiter über die Gußriegelstraße bis zum Wienerberg fahren. Alles freilich unter der Voraussetzung, dass man sich mit der Bundesregierung auf die Finanzierung einigt. Denn anders als für die erste Ausbaustufe ist hier die übliche 50:50-Kostenteilung zwischen Bund und Land noch nicht paktiert.


Wiener Linien
Wiener Schnellverbindungen

U-Bahn nach Niederösterreich?
Über den U2/U5-Ausbau hinaus sieht man bei den Wiener Linien derzeit keinen größeren Erweiterungsbedarf. „Natürlich kann man immer noch die eine oder andere Linie ein wenig verlängern, aber im Grundzug ist das dann das U-Bahn-Netz, das wir ungefähr brauchen“, erklärte Wiener-Linien-Sprecher Dominik Gries im Interview mit Radio Wien. Mit vielen Linien sei man auch bereits an der Stadtgrenze, so Gries.

Die immer wieder diskutierte Verlängerung einzelner U-Bahn-Linien nach Niederösterreich sieht man im Unternehmen kritisch. „Die U-Bahn ist einfach ein Verkehrsmittel für dicht bebautes Gebiet“, betonte der Wiener-Linien-Sprecher. Die U-Bahnen seien zum Teil schon am Stadtrand schütterer besetzt, umso weniger mache es Sinn Orte wie Himberg alle drei Minuten mit einem Zug für 1.000 Leute anzusteuern. „Da ist wahrscheinlich die S-Bahn das bessere Angebot, und da sind Verbesserungen auch viel kurzfristiger möglich als bei der U-Bahn.“


APA/Wiener Linien/kma
U-Bahnbau am Karlsplatz

U1-Jungfernfahrt am 25. Februar 1978
Die älteste U-Bahn Wiens ist die Linie U1. Am 25. Februar 1978 nahm sie als erste ihren Betrieb auf. Im Vergleich mit anderen europäischen Städten war Wien diesbezüglich reichlich spät dran. Große europäische Metropolen wie London, Paris, Berlin oder Budapest erkannten bereits Ende des 19. Jahrhunderts die Notwendigkeit einer U-Bahn. In Wien fiel erst am 25. Jänner 1968 im Wiener Gemeinderat der Beschluss, eine Untergrundbahn zu errichten.

Strenggenommen wurde das U-Bahn-Zeitalter schon 1976 eingeläutet: Die U4 war seit damals im Probebetrieb auf den ehemaligen Stadtbahngleisen zwischen Heiligenstadt und Friedensbrücke unterwegs. Mit der U1 ging dann - zwischen Karlsplatz und Reumannplatz - die erste Neubaustrecke ans Netz.

Publiziert am 25.02.2018
40 Jahre U-Bahn und was noch kommt
 
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#2
40 Jahre U-Bahn in Wien (Wiener Linien)

Eigentlich kaum vorstellbar: Wien ohne U-Bahn! Dabei können sich viele noch genau daran erinnern. Vor gerade einmal 40 Jahren öffnete sich mit der Eröffnung der U1-Strecke Karlsplatz-Reumannplatz die Unterwelt, mehr als 450 Millionen Fahrgäste waren dort im Jahr 2017 jährlich unterwegs. Wir werfen nicht nur einen Blick zurück, sondern schauen auch nach vorn: Denn das Projekt U-Bahn ist noch lange nicht zu Ende.

Geschichte
„Eine U-Bahn ghört her!“ So lautete Ende der 1960er der eindeutige Tenor in Wien. Nicht zum ersten Mal! Bereits zu Kaisers Zeiten wurden U-Bahn-Ideen gewälzt, wohl auch weil die europäischen Metropolen rund um die ehemalige Kaiserstadt den Untergrund bereits für sich entdeckt hatten, wie unser Metropolen-Blog beweist. In Wien tickten die Uhren aber anders. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs und dem folgenden Ende der Monarchie herrschte Öffi-Planungspause. Der Grund: Immer mehr Menschen drängten damals in die Stadt und so wurden die spärlich vorhandenen Geldmittel in den Wohnbau gesteckt – für das Projekt U-Bahn hieß es also „bitte warten“.

Doch ganz ohne öffentliche Verkehrsmittel mussten die Wienerinnen und Wiener in dieser Zeit natürlich nicht auskommen. K.u.K. Hofplaner Otto Wagner sorgte mit seiner „Stadtbahn“ für die ersten Verbindungen aller Himmelsrichtungen innerhalb Wiens und dem Umland. Kaiser Franz Joseph eröffnete am 9. Mai 1898 das erste Teilstück – damals noch mit Dampflok. 80 Jahre später sollte sich aus genau dieser Stadtbahn samt Stationsgebäuden die heute nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenkende U-Bahn entwickeln. Nur drei Jahre nach der Stadtbahn-Eröffnung fanden die aufsehenerregenden Testfahrten elektrischer Garnituren zwischen Michelbeuern und Heiligenstadt statt. Der Erste Weltkrieg machte diesen Fortschritt wieder zunichte – es sollte bis zum Jahr 1925 dauern, bis die elektrische Stadtbahn in Wien großflächig unterwegs war.


1918 wurde die Stadtbahn noch mit Dampf betrieben.

Wirtschaftswunder als Öffi-Bremse
Die dramatischen Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs spiegelten sich auch in Wiens Öffi-Netz wider: Erst 1954 wurde die letzte, im Krieg zerstörte Stadtbahn-Strecke wieder in Betrieb genommen. Das Wirtschaftswunder in den 1950er und 1960er Jahren geht als nächste Öffi-Bremse in die Geschichte ein. Das Auto als Statussymbol gewann immer mehr an Bedeutung und war das Nummer 1-Fortbewegungsmittel in Richtung goldene Zukunft. Einzig die von Stadtplaner Roland Rainer ausgesprochene Empfehlung des Baus von Unterpflasterstraßenbahnen (Ustrab) wurde umgesetzt. Ende 1963 begannen die Arbeiten für die erste Ustrab entlang der ehemaligen Zweierlinie (Eröffnung 8. Oktober 1966). Die lange Wartezeit hat sich im Nachhinein doch ausgezahlt, denn selbst heute noch sind Teile dieser Ustrab im Öffi-Netz zu finden bzw. werden Abschnitte von der U2 befahren.


1961 waren Busse und Autos noch auf dem Stephansplatz unterwegs.

Ein U-Bahn-Netz entsteht
Wiens U-Bahn-Zeitalter wurde schließlich am 26. Jänner 1968 eingeläutet: Mit dem „Grundbeschluss des Wiener Gemeinderates zur Errichtung eines engeren Grundnetzes“ – so das sperrige Beamtendeutsch für den Bau der Linien U1, U2 und U4 – fiel unter Bürgermeister Bruno Marek der offizielle Startschuss für die Bauarbeiten. Und es sollte das aufwendigste kommunale Projekt seit dem Wiederaufbau werden, das das Stadtbild bis heute nachhaltig prägt. Tausende Arbeiter, Ingenieure und Planer aus dem ganzen Land wurden von 1969 bis 1982 beauftragt. Immerhin galt es, Verbindungen unter dem historischen Stadtkern entstehen zu lassen. Dass währenddessen die Stadt an der Oberfläche nicht stillstehen durfte, war bereits damals eine klare Vorgabe.

Bis die ersten Bagger tatsächlich auffuhren, vergingen noch fast zwei Jahre. Nachdem die Concorde ihren Jungfernflug erfolgreich absolvierte, Neil Armstrong und Edwin „Buzz“ Aldrin ihre Spuren am Mond hinterlassen haben und in Woodstock für den Weltfrieden gefeiert und geliebt wurde, übernahmen am 3. November 1969 die Arbeiter offiziell den Karlsplatz, um das Grundnetz (erste Ausbauphase) in Angriff zu nehmen (Blog Meilensteine 1969). Und das unter den wachsamen Augen der – wie kann es anders sein – nicht ganz unkritischen Wiener Bevölkerung: Damit jeder jederzeit ein Auge auf die Arbeiten werfen konnte, wurde eigens eine Aussichtsplattform, die von den Wienerinnen und Wienern liebevoll „Marek-Loge“ genannt wurde, über der Baustelle errichtet. Dauerten die Planungen und Vorbereitungen schier ewig, war ab diesem Moment sprichwörtlich alles auf Schiene.


1896 Kaiser Franz Josef besucht die Bauarbeiten beim Wienfluss.


1967 Im Zeichensaal der Wiener Verkehrsbetriebe.


1969 Freier Blick auf die Baustelle Karlsplatz von der Marek-Loge aus


1973 U-Bahn-Zug wird in die Kärntnerstraße eingehoben.


1974 Die Schildvortriebsmaschine hat ihr Ziel erreicht


1976 Nach Reichsbrueckeneinsturz ging es ueber den Wasserweg zur U1-Baustelle


1978 Bundespräsident Kirchschläger übernimmt das Cockpit bei der U1-Jungfernfahrt.


1986 Das händische Einstellen von Eisenbögen.


1992 Zwischenfall in der U1-Abstellhalle Kagran.


1993 Aus dem ehemaligen Wasserspeicher wurde der Meiselmarkt.


1996 Wettrennen zwischen Zugsgenerationen anlässlich der U6-Fertigstellung.


1998 Auf der U6 kamen noch Mischzüge aus Straßenbahn und Niederflur T-Wagen zum Einsatz.





2004 Riesenbaustelle Praterstern durch U-Bahn-Bau und Bahnhofsbeubau der ÖBB.

Maulwürfen gleich bohrten sich Mensch und Maschine durch die städtischen Unterwelt und sorgten für staunende Augen an der Oberfläche. Ohrenbetäubende Sprengungen, tonnenweise Aushubmaterial aber auch meterhohe Kräne und noch nie dagewesene Maschinentransporte wurden in den folgenden Jahren zur Routine. Immerhin galt es, bis spätestens 1978 den U1-Neubau zwischen Reumannplatz und Stephansplatz sowie den Umbau der damaligen Stadtbahnlinie WD (Wiental- und Donaukanal) für die U4-Strecke Friedensbrücke-Karlsplatz fertigzustellen. Ebenfalls im Grundnetz enthalten waren der Ustrab-Um- und U2-Neubau zwischen Karlsplatz und Schottenring (Eröffnung 1980). Die Einhaltung des Zeitplans gelang nicht nur ohne gröbere Verzögerungen oder Zwischenfälle. Nach dem Reichsbrücken-Einsturz 1976 war schnell klar, dass die U1-Verbindung über die Donau bis nach Kagran vorgezogen werden musste (Eröffnung 1982).


Metertiefe Baustelle am Karlsplatz.

U4 überholt U1
Mit Beginn des U4-Probebetriebs auf der adaptierten Stadtbahnlinie WD zwischen Heiligenstadt und Friedensbrücke war die U-Bahn im Alltag der Wienerinnen und Wiener angekommen (Blog Meilensteine 1976). Dann endlich! Die Zielgerade war erreicht: Ein halbes Jahr vor der offiziellen U1-Eröffnung wurde die Baugrube Stephansplatz geschlossen sowie der Schul- und Probebetrieb aufgenommen und die Schwedenbrücke wieder den Autofahrern übergeben. Während in Wien die Vorfreude auf das neue Verkehrsmittel stieg, trauerte die Welt um Elvis Presley sowie Charlie Chaplin.

Cordoba, Zwentendorf, U-Bahn - so spannend war 1978
Während ganz Wien auf die U-Bahn-Eröffnung wartete, sollte 1978 als das Jahr der drei Päpste und der Geburt des ersten Retortenbabys eingehen. In Österreich gab es aber auch noch einen anderen Grund zum Feiern: Unsere Nationalelf schrieb mit dem unerwarteten 3:2-Erfolg über Deutschland bei der Fußball-WM in Cordoba Sportgeschichte und Edi Finger sen. mit seinem legendären „Tooor, Tooor, Tooor, Tooor, Tooor, Tooor! I wer' narrisch!“ Radiogeschichte. Das bereits fertiggestellte Kernkraftwerk in Zwentendorf wurde nach einer Volksabstimmung doch nicht in Betrieb genommen. Für die Wienerinnen und Wiener markierte der 25. Februar mit der Eröffnung der Neubaustrecke zwischen Karlsplatz und Reumannplatz nach zehn Jahren Bauzeit und weitaus längerer Planungsphase den Sprung ins U-Bahn-Zeitalter.

Zwei Jahre nach Beginn des U4-Probebetriebs und ein Monat nach Fertigstellung der zuvor heftig diskutierten Fußgängerzone rund um Graben, Stock im Eisen- und Stephansplatz lockte die offizielle Eröffnung der allererster U-Bahn-Neubaustrecke sowohl Größen aus Politik und Wirtschaft als auch zehntausende Schaulustige an. Alle wollten bei der ersten Fahrt mit von der Partie sein, wie die O-Töne von U-Bahn-Fahrer Franz Novotny oder Eröffnungsvideos beweisen. Auch die Presse verfolgte die Eröffnung mit großem Interesse, wie die Schlagzeilen der heimischen Tagespresse vom 26. Februar 1978 beweisen.


Schlagzeilen Tageszeitungen vom 26. Februar 1978
Der Reigen der Inbetriebnahmen setzte sich in diesem Jahr noch auf der U4-Strecke (Friedensbrücke-Karlsplatz) und der U1 (Karlsplatz-Stephansplatz) fort.

Was auf der „roten Linie“ damals mit einer sechsminütigen Fahrt auf einer Länge von drei Kilometern begann, endete vorerst mit der Verlängerung nach Oberlaa im September 2017. Die U1 mauserte sich mit 19,2 Kilometern und einer Fahrzeit von 34 Minuten vom nördlichen Rand der Leopoldau bis zum südlichen Kurpark Oberlaa zur längsten U-Bahnstrecke Wiens, die jährlich von mehr als 100 Millionen Fahrgästen genutzt wird. Mehr dazu hier.


Gedränge im 1. Silberpfeil: Auch Bundespräsident Kirchschläger war im Cockpit dabei.

Fünf U-Bahnen für Wien
Dauerte es von den ersten Plänen bis zur tatsächlichen Umsetzung eines unterirdischen Verkehrsnetzes 80 Jahre, so war seit der U1-Eröffnung allen klar: In Wien fährt die Zukunft U-Bahn! Noch bevor die erste U1 ihren Dienst antrat, wurde der Weg für den weiteren U-Bahn-Ausbau geebnet. Die zweite Ausbaustufe (1982 bis 2000) sah den Neubau der U3-Strecke von Simmering nach Ottakring sowie den Umbau der Stadtbahnlinie GD bzw. Neubau der U6 zwischen Floridsdorf und Siebenhirten vor. Es folgten Stations- und Streckeneröffnungen am laufenden Band. In der dritten Ausbauphase (2000 bis 2010) wurden die U2 zur Aspernstraße und die U1 nach Leopoldau verlängert. Im Zuge der vierten Ausbaustufe (2010 bis 2017) kamen die U2 schließlich in der Seestadt und die U1 in Oberlaa an. Eine Stadt ohne U-Bahn können sich die Wienerinnen und Wiener heute kaum mehr vorstellen. Obwohl sich noch einige gut an die Zeit ohne U-Bahn erinnern können, wie diese Straßenumfrage zeigt.

Im Zuge der bisherigen Arbeiten „vergaßen“ die Planer die U5. Tatsächlich war die Linie immer wieder ein Thema – der Bau wurde allerdings stets verworfen, da sich andere Linienführungen als effizienter, schneller, besser herausstellten. Doch schon bald ist Schluss mit diesem kuriosen Detail. 2024 soll die sechste und gleichzeitig erste vollautomatische U-Bahn-Linie zwischen Frankhplatz und Karlsplatz unterwegs sein. Alle Informationen dazu finden Sie hier.


Die U1 wurde 2017 bis nach Oberlaa verlängert.

Die Zukunft der U-Bahn oder die U-Bahn der Zukunft
Wiener Linien, Stadt Wien und Bund investierten von 1967 bis 2017 mehr als 9,4 Milliarden Euro in das U-Bahn-Netz! Und setzen diese Investitionen auch fort. Denn schon im Jahr 2022 sollen in Wien mehr als zwei Millionen Menschen leben. Und die wollen ja auch weiterkommen. Der U2/U5-Ausbau zielt genau auf diesen Zuwachs ab. Die stark genutzten, innerstädtischen Linien werden entlastet und die Kapazitäten gleichzeitig erhöht. Dass das nicht ohne Bauarbeiten vonstattengehen kann, leuchtet wohl jedem ein. Noch heuer starten die U-Bahn-Arbeiten am Matzleinsdorfer Platz und bei der Pilgramgasse. Bei allen anderen betroffenen Stationen beginnen die nötigen Vorarbeiten für die ab 2019 geplanten U-Bahn-Arbeiten. Mehr dazu gibt es hier.


Ab 2024 gehört auch die U5 zu Wien.

http://blog.wienerlinien.at/wien-und-ihre-ubahn-eine-never-ending-story/
 
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josef

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#3


Jubiläen im Untergrund

Im Wiener Gemeinderat ist im Jänner 1968 der Bau der U-Bahn beschlossen worden. Fast genau zehn Jahre später, am 25. Februar 1978, ging sie mit einem Teilabschnitt der U1 offiziell in Betrieb. Seitdem hat sie die Entwicklung der Stadt und den städtischen Alltag beeinflusst wie kein anderes öffentliches Verkehrsmittel zuvor.
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Eine „Tunnelbahn“ für Wien stand erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts zur Debatte, als im Vorfeld der Demolierung der Wiener Stadtbefestigung über viele Varianten der Nutzung der frei werdenden Flächen laut nachgedacht wurde. Eine Idee war, den Stadtgraben nicht zuzuschütten, sondern den Platz für eine von Pferden gezogene Untergrundbahn zu nutzen.

Die Bahntrasse hätte rund um die heutige Wiener Innenstadt führen sollen, um auch eine Verbindung zu einem neuen Zentralbahnhof im heutigen Bereich von Wien Mitte zu schaffen. Daraus wurde ebenso wenig wie aus Otto Wagners Plänen aus den 1870er Jahren, den Verlauf des Wienflusses zu verlegen, um in dessen frei gewordenem Bett eine überwölbte Bahn zu errichten.

Oberster Stadtplaner als U-Bahn-Gegner
Pläne hinsichtlich einer U-Bahn für Wien wurden über die Jahrzehnte in regelmäßigen Abständen gewälzt und wieder verworfen, wobei sich mit den Auswirkungen des Ersten Weltkriegs und dem in Trümmern liegenden Wien nach dem Zweiten Weltkrieg eine U-Bahn vorerst erübrigt hatte.

Bis in die 1960er Jahre hielt sich die Sympathie für eine moderne unterirdische Schnellverbindung in Politik wie in Fachkreisen in Grenzen. Architekturikone Roland Rainer, der in den frühen 1960er Jahren oberster Wiener Stadtplaner war, hat sich in dieser Funktion vehement gegen eine U-Bahn für Wien ausgesprochen.

Westautobahn bis zum Karlsplatz
Stattdessen wurden Unterpflaster-Straßenbahnen errichtet, wie am Margaretengürtel und entlang der Zweierlinie, und auf die Verdichtung des Autobusnetzes gesetzt. Wobei die Verkehrspolitik der Nachkriegsjahre davon geprägt war, dem Individualverkehr alles andere strikt unterzuordnen. Fußgänger wurden in dunkle Unterführungen verbannt. Stadtplaner Rainer wollte die Westautobahn bis zum Karlsplatz verlängern.


Wiener Linien
Bau der Unterpflaster-Straßenbahn (USTRAB) auf der Zweierlinie im Jahr 1963

Die Zeit der Großprojekte
Angesichts des rasant zunehmenden Individualverkehrs der 1960er Jahre wurde jedoch sichtbar, dass es großer Maßnahmen bedarf, um der wachsenden Verkehrsströme längerfristig Herr zu werden. Die Wiener Stadtregierung, der eine U-Bahn immer zu teuer gewesen war, vollzog einen Schwenk, was nicht zuletzt einer steigenden Akzeptanz der Bevölkerung hinsichtlich eines solchen Großprojekts geschuldet war. Nach den mageren Nachkriegsjahren fehlte es nun nicht mehr am Nötigsten. Es herrschte Aufbruchsstimmung, die sich etwa auch in Form der Donauinsel zeigte, über deren Bau zu jener Zeit ebenso heftig debattiert wurde.

Ein Grundnetz mit drei Linien
Letztlich wurde die Errichtung der Wiener U-Bahn im Jänner vor 50 Jahren im Gemeinderat beschlossen. Zunächst einigte man sich auf ein Grundnetz mit den Linien U1, U2 und U4. Lediglich die U1 stellte einen gänzlichen Neubau dar, mit dem bereits anno 1969 begonnen wurde. Für die U2 wurde die Unterpflaster-Straßenbahn entlang der Zweierlinie zur U-Bahn ausgebaut. Die Errichtung der U4 erfolgte auf einer Trasse von Otto Wagners Stadtbahn, die zur Jahrhundertwende die Mobilität in Wien revolutioniert hatte und damit weite Teile des Verlaufs der späteren Wiener U-Bahn definierte.


Wiener Linien
Die Stadtbahn am Karlsplatz während der Bauarbeiten für die künftige U4 im Jahr 1972

Erste Züge vor 40 Jahren
Die ersten mit Passagieren besetzten Garnituren rollten Ende Februar 1978 durch die Stollen der neuen U1, die damals in Form von fünf Stationen vom Reumannplatz in Favoriten bis zum Karlsplatz im Zentrum führte. Dieser erste unterirdisch gegrabene U-Bahn-Abschnitt verdeutlichte bereits eindrücklich, welche tiefgreifenden Veränderungen die neue Infrastruktur auch an der Oberfläche mit sich zieht: Der Umbau der Kärntner Straße zur Fußgängerzone im Jahr 1974 steht im direkten Zusammenhang mit dem U-Bahn-Bau. Auch die Favoritenstraße wurde damals zur Fußgängerzone.


Wiener Linien
Eröffnung der U1 von Reumannplatz bis Karlsplatz am 25. Februar 1978

Neue Form der Orientierung
Das über die Jahrzehnte immer engmaschiger gewordene U-Bahn-Netz hat nicht nur die Gestaltung und Widmung des urbanen Raums mitunter radikal verwandelt. Die U-Bahn hat Wien eine neue Struktur verliehen, an die auch die Wahrnehmung der Stadt in den Köpfen der Menschen eng geknüpft ist: die Haltestellen der Bahn als die maßgeblichsten Orientierungspunkte im städtischen Raum.

Und galt es in den ersten Ausbaustufen, die inneren Bezirke zu erschließen, so wurde die U-Bahn im Lauf der Jahrzehnte zusehends zum Instrument der Stadtentwicklung, dessen deutlichstes Beispiel die Verlängerung der U2 über die Donau bis raus in die Seestadt Aspern ist, die ohne U-Bahn-Anbindung in dieser Form nicht denkbar wäre. Und nicht zuletzt diktiert der Verlauf der U-Bahn auch die Immobilienpreise.

Entlastung dank Linienkreuz
Nach 40 Jahren U-Bahn zeigt sich aber auch, dass die Kapazitäten nach oben hin nicht unbeschränkt sind. Das anhaltende Wachstum Wiens ist seit einigen Jahren nirgendwo so deutlich ablesbar wie im Netz der Wiener Linien, worauf mit dem heuer beginnenden Bau des Linienkreuzes U2/U5 reagiert wird, dessen Fertigstellung Ende 2023 erfolgt und tiefgreifende Veränderungen in vielen Bereichen des U-Bahn-Netzes mit sich zieht.

Die U2 wird dann ab der Station Rathaus in Richtung Süden auf einer neuen Trasse über die Neubaugasse und Pilgramgasse, wo neue U-Bahn-Knoten entstehen, zum Matzleinsdorfer Platz geführt, wo sie auf die Schnellbahn trifft und somit insbesondere die U6, aber auch in der Folge die U3 und etwa die Buslinie 13A entlastet. Aus dem frei gewordenen U2-Ast zum Karlsplatz wird die Linie U5, die bis Mitte der 2020er bis Hernals fahren wird und in Hinsicht des Fahrpersonals große Neuerungen bringen wird. Die U5 wird Wiens erste fahrerlose U-Bahn sein – für die Sicherheit sorgen an der Bahnsteigkante verbaute Schiebetüren.

Links:
Johannes Luxner, für ORF.at, Publiziert am 25.02.2018
http://orf.at/stories/2424487/2423166/
 

josef

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#4


Im Untergrund durch die Stadt

Vor 40 Jahren hat in Wien mit der Inbetriebnahme der U1 das Zeitalter der U-Bahn begonnen. Mit dem Startschuss am 25. Februar 1978 war das Liniennetz mit dem kurzen Teilstück vom Reumannplatz zum Karlsplatz noch äußerst überschaubar. Ein bildlicher Streifzug durch die folgenden vier Jahrzehnte zeigt aber den kontinuierlichen Ausbau des schnellen Verkehrsmittels unter (und auch über) der Stadt.

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Wiener Linien
Der Wiener Karlsplatz ist 1966 - drei Jahre vor Beginn des U-Bahn-Baus - von starkem Verkehrsaufkommen geprägt. Die Stadtbahn hält damals noch in einer Station mit offenen Bahnsteigen. Die Zugänge befinden sich in den berühmten Jugendstil-Pavillons von Otto Wagner.


Wiener Linien
Ab Ende 1969 verwandelt sich der Karlsplatz in eine gigantische Baustelle. Der Straßenbahnbetrieb wird über eigene, vom Bundesheer errichtete Behelfsbrücken aufrechterhalten. Schaulustige beobachten das Geschehen über eine Aussichtsterrasse, die von den Wienern in Anlehnung an den Bürgermeister „Marek-Loge“ genannt wird.


Wiener Linien
Im Oktober 1971 wohnt Bürgermeister Felix Slavik dem Tunneldurchstich am Karlsplatz bei


Wiener Linien
Bild links: 1973 sind die Ebenen des Stationsgebäudes am Karlsplatz schon deutlich erkennbar. Bild rechts: Maschinist Karl Egger bedient im heißen und lauten Untergrund die Tunnelbohrmaschine.


Wiener Linien
Die Karlsplatz-Baustelle diente auch als Filmkulisse: Im US-Thriller „Scorpio“ lieferten sich Alain Delon und Burt Lancaster eine spektakuläre Verfolgungsjagd.


Wiener Linien
Am 18. August 1973 wird per Kran unter den Augen von Hunderten neugierigen Wienern die erste Garnitur der „Silberpfeile“ in den Tunnel eingehoben - einen Monat später beginnen die Testfahrten.


Wiener Linien
Auch der Stephansplatz mutiert zu einer großen Baugrube. Während der Arbeiten im Untergrund wird 1973 die Virgilkapelle entdeckt und später in das Stationsgebäude integriert.


Wiener Linien
Für Hunderte Menschen bringt der U-Bahn-Bau Arbeitsplätze, aber auch Schwerarbeit


Wiener Linien
Bundespräsident Rudolf Kirchschläger eröffnet am 25. Februar 1978 das erste Teilstück der U1 vom Karlsplatz zum Reumannplatz


Wiener Linien; ORF.at/Christian Öser
Die U-Bahn-Leitstelle im Wandel der Zeit (1983 und 2008)


Wiener Linien
Der Einsturz der Reichsbrücke 1976 ist entscheidend mitverantwortlich, dass die U1-Verlängerung nach Kagran umgesetzt wird. Beim Neubau der Reichsbrücke erhält die U-Bahn eine eigene Trasse unterhalb des Autoverkehrs - im Bild ist der Baufortschritt im Jahr 1980 zu sehen.


Wiener Linien
Bis 1989 existiert die Bezeichnung der Stadtbahn noch auf der Gürtellinie (im Bild die Station Friedensbrücke mit U4 und Stadtbahn), danach werden die roten Züge Teil des U-Bahn-Netzes und erhalten die Linienbezeichnung U6


Wiener Linien
Die Linie U6 wird in den folgenden Jahren nach Floridsdorf ausgebaut. Bild links: die Schrägseilbrücke über den Donaukanal bei der Station Spittelau. Bild rechts: eine Wettfahrt zwischen alter Stadtbahn und neuer Niederflurgarnitur anlässlich der Eröffnung 1996.


ORF.at/Christian Öser
In den nächsten zwei Jahrzehnten wächst das Wiener U-Bahn-Netz kontinuierlich weiter. Aktuell ist mit der 2017 erfolgten Eröffnung der Linie U1 nach Oberlaa eine kurze Ruhepause eingekehrt, ehe ab Herbst 2018 mit der Verlängerung der U2 und dem Neubau der U5 das nächste Großprojekt ansteht.

Christian Öser, ORF.at, Publiziert am 25.02.2018
http://orf.at/stories/2424487/2425558/
 

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#5
Als in Wien die U-Bahn brannte
Vor 40 Jahren ist in Wien das U-Bahn-Zeitalter offiziell eröffnet worden. Eine neue Dokumentation aus dem Landesstudio Wien blickt zurück und zeigt spektakuläre Bilder - etwa einen schwebenden und auch einen brennenden Silberpfeil.
Am 25. Februar 1978 zischte offiziell zum ersten Mal ein Silberpfeil über die neu gebauten U1-Strecke vom Karlsplatz zum Reumannplatz. Doch schon vorher hat es Probe-U-Bahn-Fahrten gegeben.
Erinnerungen an Krieg
„Vor allem die ältere Generation hatte Angst, sich in einem Tunnel bzw. in einem geschlossenen, unterirdischen Raum zu bewegen. Das musste man überwinden“, erzählt Wiener-Linien-Historiker Johann Hödl. „Das war die Generation, die noch den Zweiten Weltkrieg mit Bomben und Luftschutzkellern erlebt hat - und das ist tief gesessen, die Erinnerung und die Narben.“

Vorurteile gegenüber Frauen am Steuer
U-Bahnen-Fahren im Cockpit war lange Zeit Männern vorbehalten. Erst 1992 trat die erste U-Bahn-Fahrerin ihren Dienst an. „Die Vorurteile waren: Eine Frau kann das nicht schaffen, technisch nicht begreifen, es wäre auch zu anstrengend, den Zug zu erklimmen“, erinnert sich Wiens erste U-Bahn-Fahrerin Claudia Polaschek zurück - mehr dazu in U-Bahn: Seit 20 Jahren Frauen am Steuer.


Wiener Linien
Claudia Polaschek war Wiens erste U-Bahn-Fahrerin

Brände und „menschliches Versagen“
Auch die Wiener U-Bahn bliebt von Unglücken nicht verschont. Zwei Beispiele: Anfang der 90er-Jahre zerstörte ein Kabelbrand einen Silberpfeil der U2 in der Wendeanlage der Station Karlsplatz. Und 2009 krachte in der Station Stadion eine U-Bahn - ebenso in der Wendeanlage - gegen einen Prellbock und entgleiste. Der Grund: Der Fahrer war kurz eingeschlafen. Zum Glück: Fahrgäste blieben in den vergangenen vier Jahrzehnten von großen Unglücken fast immer verschont.


ORF
1991 brannte in Station Karlsplatz ein Silberpfeil aus



Wiener Linien
In der Abstellhalle Kagran durchstößte 1992 ein Fahrer beim Zurückschieben die Rückwand. Der U1-Zug bleibt in fünf Metern Höhe „hängen“

Längere Strecken, mehr Sicherheit
Neben der Sicherheit investieren die Wiener Linien weiter in den Streckenausbau. Im Schnitt sind in Wien in den ersten 40 Jahren jährlich drei Stationen und zwei Kilometer Strecke dazugekommen. Weiter geht es nun mit der Verlängerung der U2 - und natürlich der U5, die Wien automatisch in die Zukunft fährt - mehr dazu in 40 Jahre U-Bahn und was noch kommt.

Publiziert am 03.06.2018
Als in Wien die U-Bahn brannte
 

josef

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#6
Die Geschichte des U-Bahn-Würfels
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Jedes Kind kennt ihn, er zeigt den Weg zur nächsten U-Bahn-Station, leuchtet in der Nacht, ist nur in Wien zu sehen, das aber aktuell an mehr als 300 Standorten: der blaue U-Bahn Würfel. Doch was ist die Geschichte des wohl bekanntesten Würfels der Stadt?
Online seit heute, 6.01 Uhr
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Der blaue U-Bahn-Würfel ist ein Wiener Original und wurde vor mehr als 50 Jahren von der Architektengruppe U-Bahn (AGU) entworfen, konkret vom Grafiker Tino Erben. „Dieser Würfel taucht zum ersten Mal im Jahr 1971 auf – und zwar in der berühmten Silbermappe“, erzählt Architekt Xaver Marschalek. „Die berühmte Silbermappe war ein Konglomerat aus vielen Zeichnungen, die die architektonische Gestaltung der U-Bahn betreffen, aber auch des Leitsystems. Das hat man damals der Stadt präsentiert und das meiste davon ist ausgeführt worden.“

Würfel für Weg und Zeit
Die Architekten suchten für das Leitsystem eine Form, die von allen Seiten gut zu betrachten ist, ins Stadtbild passt und sich auch an prominenten Standorten wie dem Stephansplatz gut einfügt, erzählt Marschalek: „Und seit Beginn des 20. Jahrhunderts prägt das Wiener Stadtbild auch die Wiener Würfeluhr. Die ist ähnlich groß, ist ein Oktogon im Verschnitt zu einem Würfel. Und an das hat man sich angelehnt, weil man der Meinung war, dass das Stadtmobiliar formal nicht all zu weit auseinander liegen sollte.“

Fotostrecke mit 5 Bildern
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Eröffnung der U-Bahn am Karlsplatz im Jahr 1978
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Von innen beleuchtete Würfel – wichtig für die Nacht-U-Bahn
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Stadtmöbel mit Wiedererkennungswert – die Wiener Würfeluhren
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Detailplan des U-Bahn-Würfels
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Es gab immer wieder leichte Adaptierungen. Übrig blieb ein 80x80x80-Zentimeter großer Würfel, der sich mit blauer Farbe von Ampeln abhebt. Der Buchstabe U befindet sich in einem Kreis bzw. Tunnel. „Ich glaub, jede Wienerin und jeder Wiener hat diesen Würfel schon so richtig inhaliert.“
Für Wiener-Linien-Sprecher Daniel Amann ist das Entscheidende, „dass sich natürlich alle Fahrgäste gut auskennen und auch genau wissen, wo sie die nächste U-Bahn-Station finden.“ Besonders für Touristinnen und Touristen sei das wichtig. Ein gutes Leitsystem sollte ohne viel Nachdenkens verstanden werden. Der innen beleuchtete Würfel müsse aber auch in der Nacht als Erkennungszeichen funktionieren. Amann: „Es gibt auch die Nacht-U-Bahn, deshalb muss auch da klar ersichtlich sein, wo die Stationen sind.“

Würfellager in Erdberg
306 Würfel sind in Wien aktuell im Außeneinsatz – und dort dem Wetter, manchmal auch Vandalismus ausgesetzt. In einem Lager in Erdberg stehen den Wiener Linien allerdings genug Ersatzwürfel zur Verfügung. „Grundsätzlich werden diese Würfel von einem Wiener Unternehmen gefertigt und geliefert, dann von uns lackiert und beklebt“, so Amann. „Sie bestehen aus Einzelelementen, die man auch leicht nachkleben kann, das heißt, auch wenn einmal ein Würfel beschädigt wird, kann man einzelne Elemente gut austauschen.“

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Der U-Bahn-Würfel wird als Holzspielzeug im Shop der Wiener Linien angeboten

Kleidung und Spielzeug für Fans
„Jede Wienerin und jeder Wiener kennt diesen U-Bahn-Würfel von klein auf“, ist Amann überzeugt. Deshalb bietet das Verkehrsunternehmen auch Merchandising-Artikel dazu im eigenen Shop an. U-Bahn-Würfel für die Holzeisenbahn gibt es genauso wie Plüschrasseln für Babys. Auch abseits der Wiener Linien werden T-Shirts mit dem berühmten blauen Würfel verkauft. Die Entscheidung dürfte feststehen: Die Würfel, die gefallen.
30.10.2022, Florian Kobler, wien.ORF.at
Die Geschichte des U-Bahn-Würfels
 
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