Diskussion um Tunnelprojekt am Plöckenpass

josef

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#1
Diskussion um Tunnelideen für Plöckenpass
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Weil der Plöckenpass nach einem Felssturz auf italienischer Seite vermutlich länger nicht befahrbar sein wird, wird wieder über alternative Tunnelideen diskutiert. Ein Basistunnel könnte Timau und Kötschach-Mauthen direkt verbinden. Auch ein Scheiteltunnel in tausend Meter Seehöhe wäre möglich.
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Der jüngste Felssturz auf italienischer Seite des Plöckenpass beschädigte Lawinengalerien und die Straße schwer. Es wird lange dauern, bis sie wieder befahrbar ist – mehr dazu in Plöckenpass nach Felssturz gesperrt.

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Die Straße auf den Plöckenpass wurde von den Felsbrocken massiv beschädigt

Es ist dies nicht die erste Sperre nach einem Felssturz. Die Umwege sind groß, italienische Tagesgäste im Gailtal bleiben aus. 37 Kilometer ist die Straße lang, die Kärnten und Italien verbindet. Teilweise ist sie sehr eng und nicht immer wintersicher. Auf italienischer Seite führen zwölf enge Kehren zum Pass, direkt unter der Felswand des Mote Croce. In einer der Kehren in einem Tunnel bleiben oft Lkw oder Wohnwagengespanne stecken.

Machbarkeitsstudie für Basistunnel 2019 präsentiert
Seit den 1980er Jahren gibt es Initiativen für und gegen einen Plöckentunnel. Dagegen spricht, dass er Schwerverkehr von den italienischen Häfen anziehen könnte. Als Argument dafür gilt eine bessere Verbindung von Oberkärnten in Richtung Udine.

Die hundert Seiten starke Machbarkeitsstudie von 2019 zeigt Möglichkeiten und Kosten. Ein acht Kilometer langer Basistunnel würde von den Talböden aus gebohrt. 2019 wurden die Kosten dafür mit 260 Millionen Euro beziffert. Heute würde er sicherlich deutlich mehr kosten.

Weniger Gefahrenstellen durch Scheiteltunnel
Ein Scheiteltunnel kostet etwa die Hälfte und würde mit 3,5 Kilometern Länge in tausend Meter Seehöhe 350 Höhenmeter unter dem Passsattel durch den Berg getrieben. Im Friaul wäre das unter den engen, gefährdeten Kehren und auch in Kärnten würde ein gefährliches Straßenstück umfahren. Dazu käme aber noch der Ausbau der engen Straße vom Tunnelportal bis nach Kötschach-Mauthen. Mehrere Zehnmillionen Euro wären alleine dafür notwendig.

Einen Tunnel zwischen dem Gailtal und Timau gibt es übrigens schon. Allerdings nur für ein Stahlrohr mit einem Meter Durchmesser. Die Rohölpipeline TAL verbindet Triest mit Karlsruhe in Deutschland.
03.12.2023, red, kaernten.ORF.at

Diskussion um Tunnelideen für Plöckenpass
 

josef

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#2
Plöckenpass Straße weiter unpassierbar
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Am Samstag hat ein Felssturz die Plöckenpass Straße zwischen dem Gailtal und Italien schwer beschädigt. Autogroße Felsbrocken demolierten die Steinschlaggalerie teilweise und machten die Straße unpassierbar. Der Schaden für die gesamte Region ist groß.
Online seit gestern, 19.51 Uhr (Update: heute, 7.49 Uhr)
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Eine Felsnase löste sich am Samstag aus der Wand des Monte Croce und donnerte talwärts. Ein etwa 15 Tonnen schwerer Block blieb in einem Fangnetz hängen, ein anderer riss die Stützmauer einer Galerie mit. Die Verbindung zwischen Kötschach-Mauthen und Paluzza ist unpassierbar. Für den Umweg müssen ein bis zwei Stunden Fahrzeit zusätzlich eingerechnet werden – mehr dazu in Plöckenpass nach Felssturz gesperrt.

Tourismus und Wirtschaft betroffen
Für die Gemeinde und die Region sei die Sperre eine Katastrophe, sagte der Bürgermeister von Kötschach-Mauthen, Josef Zoppoth (SPÖ): „Wir haben sehr viele Handelsbetriebe, vor allem im Holzbereich, die mit Italien Geschäfte machen, die jetzt natürlich massive Umwege fahren müssen über Arnoldstein. Das ist ein wirtschaftlicher Faktor.“

Es gebe aber auch sehr viele touristische Frequenzen in beide Richtungen, sagte der Bürgermeister: „Und für uns als Gemeinde natürlich gibt es das Thema unseres Schwimmbads Aquarena, wo auch sehr viele italienische Gäste sind, das betrifft uns natürlich doppelt.“

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1.000 Tonnen Fels abgebrochen
Die italienische Straßenverwaltung arbeitet bereits an dem Schaden an der Straße auf 1.200 Meter Seehöhe. Die großen Felsblöcke werden auf der engen Straße vorsichtig auf die Lkws gehievt. Noch größere Blöcke müssen zerteilt und eventuell gesprengt werden. 500 Kubikmeter Fels dürften abgebrochen sein, mehr als 1.000 Tonnen Material. Laut Zivilschutzverband von Friaul sei man sehr bemüht, das Problem schnell zu lösen und die Straße so schnell wie möglich frei zu bekommen.

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Felsen werden weggeräumt

Langer Weg bis zur Sanierung
Für die österreichischen Nachbarn heißt es warten, was in Italien entschieden wird. „Man muss sicher, so wie es in Österreich üblich ist, Geologen beiziehen und schauen, wie man das Gelände überhaupt sichern kann im oberen Bereich der Straße, bevor man sie räumen und sanieren kann“, sagte Bürgermeister Zoppoth.

1.000 bis 2.000 Autos sind normalerweise jeden Tag auf der Plöckenpass Straße unterwegs. In den 1980er Jahren gab es die Idee, einen Tunnel an Stelle der Straße zu bauen. Eine andere Idee, um die Verbindung zu entschärfen, ist eine neue Trassenführung auf der anderen Seite des Tals.
07.12.2023, red, kaernten.ORF.at
Plöckenpass Straße weiter unpassierbar
 
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