josef hat geschrieben:
Habe davon noch nichts gehört/gesehen! Es gab zwar einmal Pläne, bei einigen Centurion, deren Fahrwerk/Motor noch gut erhalten war, den Turm nicht auszubauen und den Panzer als "Ganzes" zu erhalten. Sie sollten aber nicht bei der Panzertruppe eingesetzt werden, sondern bei den Sperrtruppen als mehr oder weniger "geländegängige PAK". Das Vorhaben wurde aber wieder verworfen...

Da Du in der Mehrzahl schreibst, wie viele Exemplare konntest Du sichten? Waren diese Fahrzeuge etwa Versuchsträger?
Das Thema "fahrende Centurion Bunker" war mir bekannt bzw. hab ich dieses schon einmal erwähnt

=> http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?p=32998#post32998

Es war eine Kolonne von etwa 12 Fahrzeugen, am Ende der Kolonne standen auch noch einige BgePz Centurion. Ich tüftle heute schon den ganzen Abend, auch in der Kaserne wusste keiner so richtig bescheid.

Meine Vermutung:

Als die Charioteer FAn Türme vom Kaliber 83,4mm auf Kaliber 105mm umgerohrt wurden, hat man die ausgebauten 83,4mm Rohre auf die eingemotteten Centurion Wannen aufgebaut.
 
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Charioteer hat geschrieben:
Ich war heute im HLOgZ Salzburg, welche bekanntlich eine ware Fundgrube betreffend FAn- Gerät ist.
da hast du mich auf eine gute Idee gebracht und ich bin nach längerem wieder einmal bei der HZA Hall vorbeigeradelt, die in Tirol so die Sammelgrube für FAN-Reste ist. Früher waren dort auch die ausgebauten (und noch früher die zum Einbau vorgesehenen) Panzertürme gelagert.

Siehe zB Bild (c) Bundesheer:

Panzertürme habe ich gestern zwar keine mehr gesehen, dafür aber sind in dem recht weitläufigen Kasernenareal interessanterweise einige heruntergekommene FAN-Tarnhütten und Sperrmaterial gelagert.

Außerdem gabs (neben den üblichen LKWs und Pinzgauern) einen interessanten LKW der hinten einen Aufbau wie ein Bus hatte (vermute Patientengroßraumtransporter) und ein sehr interessantes Polizeifahrzeug in dem Teil der Kaserne in der jetzt die Cobra ist (aber das nur nebenbei...)
 
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wow.... :hopp
beeindruckend! sensationelle Fotos....

wobei ich mich aber Frage, ob solche Bunker mit fest eingebauten schweren Waffen im absoluten Hochgebirge, wie auf einigen Fotos zu sehen, schon so einen hohen Kampfwert haben...
 

Varga

Mann aus den Bergen
Mitarbeiter
Hallo

Bunker in Hochgebirge sind oft Gegenwerke die z.B. den Eingang zu einem Festungswek schützen, und nicht auf der Seite stehen wo der Angriff erwartet wird. Auch ist ein Gegenwerk nicht ungeschützt. Wo ein Bunker ist, finden sich noch mehrere.

Gruss
Varga
 
Wm_W1 hat geschrieben:
Also diese Sperranlage ist ein Hammer!

irgendwie ist's ja fast traurig dass da die Geheimhaltung und Tarnung was die FAN betrifft doch so gut war.
So glaubt der Großteil der Bevölkerung leider immer noch dass uns in einem Krieg sogar die Feuerwehr von München in nur 5 Minuten erobert hätte... und so was wie Bunker kennen die meisten auch nur aus Kinofilmen....
 
Hat es eigendlich im kalten Krieg auch Bunker im Südburgenland bzw. Oststeiermark gegeben ?
Mir ist jedenfalls nichts bekannt. Das einzige was man finden kann sind jede Menge Bombenkrater und diverse Schützenlöcher aus dem Krieg wenn man dort die Wälder durchstreift.

Gruß
guru
 
..übrigens auf der A2 kurz vor der Abfahrt Laßnitzhöhe Richtung Graz konnte man lange links im Gebüsch hinter der Leitschiene frisch gestrichene Panzerigel sehen. aber inzwischen werden die wahrscheinlich auch schon entfernt worden sein.

Gruß
Guru
 
Hallo Leute!

Wer weiß was über die folgenden Sperranlagen im Bereich Salzburg:

1) nach der Ortschaft Unken in Richtung Lofer - bestand früher mal eine Stecksperreinrichtung in der Kurve nach dem Brotzeitstand (Versetzte Metallplatten quer über die Straße) - bereits zurückgebaut!
2) Von Salzburg auf der Landstraße in Richtung Bad Reichenhall am Walserberg - in der Steigung
- links war das Lager der "Spanischen Reiter"
- rechts befinden sich ehemalige Bunker, die heute als Kühlkeller zum Teil Privat verwendet werden
- weiter den Berg hinauffahrend befindet sich links in der Rechts-Kurve, kurz vor dem Gipfelpunkt und der Tankstellenanlage ein Häuschen ohne Sinn - ich vermute eine getarnte MG-Stellung o.ä.

Ich werde Skitzen und Fotos anfertigen und ins Forum stellen - bitte etwas Geduld!

Ferner habe ich noch Fotos von der Struber-Kaserne, kruz nach deren Schließung mit einigen Panzertürmen aus Festen Anlagen! Bei Interesse stelle ich auch diese ins Forum!

Allgemein habe ich noch eine Frage ins Bezug auf Feste Anlagen: Auch wir hier in der BRD haben solche Anlagen! Und auch hier im Berchtesgadener Land - das ja vom Salzburger Land fast gänzlich umschlossen ist! Und einige der Übergänge aus dem österreichischen sind auch bei uns abgesichert mit Straßensprengschächten ! Diese sind zum Teil bereits zurückgebaut worden! besteht auch hier Interesse ?

mfg Fred Romminger
 
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Foto-Nachtrag-2

Foto 1 - ein alter Eingang

Foto 2 - die alten Eingänge - abgesichert für die Radfahrer - Blick aus Richtung Walserberg zurück nach Salzburg

Foto 3 - die alte Lagerstätte für die Sperranlagenteile

Foto 4 - das ominöse Hüttchen links in der Recfhtskurve, kurz vor dem Scheitelpunkt der Walserberg-Bundesstraße in Richtung alter Grenzübergang!

mfg Fred
 

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Nachtrag-4 : Skitzen der Örtlichkeiten

Bild 1 : zeigt den Walserberg von Salzburg kommend (rechts oben) nach Bad Reichenhall (links unten) - das längliche Kästschen - Standort der Sperranlage und der Bunker - Kreis in der nach Bad Reichenhall folgenden Rechtskurve - Standort des Häuschens!

Bild 2 : zeigt die Sperranlage am Kniepaßß nach Unken in Richtung Lofer fahrend

mfg Fred
 

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josef

Administrator
Mitarbeiter
Hallo Fred,
besten Dank für die Bilder und Infos!
Von Salzburg auf der Landstraße in Richtung Bad Reichenhall am Walserberg - in der Steigung
- links war das Lager der "Spanischen Reiter"
- rechts befinden sich ehemalige Bunker, die heute als Kühlkeller zum Teil Privat verwendet werden.
Zu Fotos :
Soweit ich informiert bin, gab es dort keine FAN. Die Stadt Salzburg wäre im V-Fall wegen ihrer kulturhistorischen Bedeutung als "offene Stadt" neutralisiert, d.h. nicht verteidigt worden. Das mit den Lagerplatz für Panzerigel bzw. Stecksperren ist klar, diese gabs im Hinterfeld fast aller Grenzübergänge im gesamten Bundesgebiet. Eine Räumung dieser sollte schon zu einer gewissen Zeitverzögerung und dadurch zum Stau auf der Angreiferseite führen.

Die zu verteidigenden Schlüsselzonen- u. Räume lagen, wie hier im Thread schon dargestellt, im Salzkammergut, am Paß Lueg und wie Du in der Karte dargestellt hast, im Raume Unken/Lofer.

Ich vermute, dass diese Bunkeranlagen aus der Zeit vor 1938 stammen! Damals wurde vom 1. ÖBH unter General Jansa der Plan "DR" (= Deutsches Reich - Einmarsch der Wehrmacht in Österreich) entwickelt. In diesem Zusammenhang kam es zur Errichtung einiger Befestigungen im nahen Grenzraum zu D bzw. an der sogenannten "Ennslinie" in Oberösterreich. Wobei aber lt. Literatur nur wenige Objekte wirklich fertiggestellt wurden... an Bewaffnung sollte altes Gerät aus dem WKI dienen.

Ich will aber nichts behaupten, wie gesagt beruht diese Annahme nur auf meinen Wissensstand und da ja speziell die Objekte der Sperrtruppen/Fan usw. unter strengster Geheimhaltung lagen, ist alles möglich...Eine Klärung wäre sicher durch eine genauere Objektsbeschreibung möglich.

lg
josef
 
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Hallo Josef!

Danke für Deine Erläuterungen, aber es stellt sich mir schon eine ganz entscheidende Frage: Soll das heißen, man wollte den Einmarsch deutscher oder NATO Truppen am Walserberg in Richtung Salzburg verhindern! Ich wüste nicht - ich war in Bad Reichenhall Soldat für 8 Jahre von 1966 bis 1974 - daß wir solche Taten vorhatten, wir hötren immer nur - daß aus Richtung Osten durchmarschierende Truppen auch über Salzburg in die BRD kommen könnten - darum auf unserer Seite die Sperrvorrichtungen!
Wir werden uns der von mir erkannten östereichischen Sperranlagen genauer widmen und weiter berichten!
Die Sperren von uns an der österreichischen Grenze sollten uns auch nicht vor unserem Nachbarn schützen - sondern den schon o.a. Truppen aus dem Osten ein weiteres Vordringen in den Westen verzögern!
nmfg Fred
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
Hallo Fred
,...aber es stellt sich mir schon eine ganz entscheidende Frage: Soll das heißen, man wollte den Einmarsch deutscher oder NATO Truppen am Walserberg in Richtung Salzburg verhindern!
Grundsätzlich ja => Österreich erklärte sich mit dem Staatsvertrag bzw. in der Verfassung 1955 zur "Neutralität nach Schweizer Muster"! Siehe dazu auch meinen Bericht #200 in diesem Thread mit der eingescannten Karte zur "wehrgeographischen Lage Österreichs" wie sie bis zum Zerfall des Ostblocks dargestellt wurde. Da verlaufen die "Bedrohungslinien" sowohl von O nach W => WAP als auch gegenläufig von W nach O => Nato! Ausnahme bildet Tirol, wo das neutrale Österreich das NATO-Gebiet D und I trennt/zerschneidet, hier kommt zur O - W Bedrohung noch eine N/S oder S/N - Bedrohung rein durch die NATO dazu... An der Südgrenze in Kärnten waren die Verteidigungsanlagen natürlich gegen die ehemalige "Jugoslawische Volksarmee" ausgerichtet => z.B. Wurzenpaß (heutiges Bunkermuseum), Loiblpaß usw.

In der Realität betreffend Ausrichtung der Anlagen sah es natürlich (außer eben Kärnten und Tirol) schon etwas anders aus! Da gab es schon eine Fokussierung der Abwehrmaßnahmen Richtung O und N!

Hauptbedrohungslinien waren die Stoßrichtungen der WAP-Truppen aus:
-Ungarn und der heutigen Slowakei durch das Donautal nach W Richtung Regensburg => Gegenmaßnahmen ÖBH mit Stellungen Hainburger-, Brucker- und Wr. Neustädter Pforte, Raum Wienerwald (Wien wie Salzburg "offene Stadt), Erlauflinie/Raum Amstetten...

-Ungarn durch Burgenland, Steiermark und Kärnten in den Raum obere Adria (istrien, Triest...) => Gegenmaßnahmen ÖBH durch Sperrung diverser Alpentäler, Gebirgsübergängen...unter Ausnützung der topografischen Gegebenheiten

-aus der ehemaligen Tschechoslowakei in den Donauraum mit Vereinigung der Truppen Richtung Regensburg usw., bzw. in die NATO-Flanke in den Großraum München... => Gegenmaßnahmen ÖBH durch Anlagen am Südufer der Donau, in Oberösterreich schon nördlich der Donau im Mühlviertel, Sperren der Taleingänge ins innere Salzkammergut, Paß Lueg usw.!

-NATO Verbindung D - I => Anlagen im Inntal zwischen Kufstein und Wörgl, Wipptal - siehe Brennerwerk usw., Raum Scharnitz...

Hoffe, dass diese Grobdarstellung einigermaßen verständlich ausgefallen ist...

Ich wüste nicht - ich war in Bad Reichenhall Soldat für 8 Jahre von 1966 bis 1974...
Ich war Anfang 1969 bis zu meiner Versetzung nach St.Pölten u. Wien zur Grundausbildung in der Schwarzenbergkaserne. Da waren wir ja kurze Zeit "Nachbarn"... Wenn ich morgens aus dem Fenster blickte, begrüßte mich immer der neue Sender bei Euch in Bayern irgendwo da am Hügel hinter Hammerau... er bekam damals gerade seinen Flugwarnanstrich. Da hätte ich schon einige Anekdoten auf Lager: Z.B. wenn wir bei der Funk- und Fernsprechausbildung in der Saalachau oder in der Gegend vom U-Berg (Richtung Gr.Gmain) bei den "Handgurken" verbotener Weise die zugewiesenen Kanäle/Frequenzen wechselten und mit Euch drüben (=> Kaserne Reichenhall, Autobahnpolizei, Zollwache in D und Ö usw.) "Kontakt" aufnahmen... Am Folgemorgen bei der Befehlsausgabe brach dann immer das Donnerwetter seitens der diversen Kompaniekommandanten aus! Die Funküberwachung war da immer sehr schnell, aber welche Einheit es war, kam nie so richtig raus... wir von der Flum natürlich nie, wir schoben alles auf die 7.ener Panzerleute, die vermuteten wieder die Fla-Truppe, die beschuldigten die Ari und soweiter... Auch kleine "Grenzverletzungen" gab es, als bei einem gruppenweisen Nachtmarsch eine Schützengruppe nach einem Zwischenstopp im Gasthaus in Gois auf dem Weitermarsch Richtung Fürstenbrunn bald wieder Durst bekam und auf der Suche eines weiteren Gasthauses in Marzoll landete... Als sie die "gelbe" Ortstafel sahen waren sie aber Stocknüchtern und eine der Ersten am Ziel... Die Kunde drang bis zum Zugskommandanten durch, aber der hielt dicht...ist ja heute schon alles verjährt ;)


lg
josef
 
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Hallo Josef!
Danke für Deine Ausführungen - jetzt weiß ich mehr und werde es speichern!
Auch wir hatten unsere Erlebnisse : Ein junger Leutnant, der uns Unteroffizieren nicht paßte, dem erklärten wir am grenznahen Übungsplatz Kirchholz - zwischen Bayr-Gmain und Großgmain gelegen - wiesen wir in so ein, daß beim Weißbach, sich der Übungsfeind eingegraben hätte (graue Uniformen der österr.Zöllner) und der gute Leutnant startet voll einen Übungs-Angriff auf die verdutzen Österreicher, bis einer von denen mich erkannte und sagte, mußt Du schon wieder einen von Euch auf den Arm nehmen! Schleicht Euch auf`s bayrische zurück - bevor wir das melden müssen!
Auf dem Hochgebirgsübungsüplatz Reiteralpe starteten wir im Winter mit jungen Leutnants einen Angriff auf das nahe der Traunsteiner Hütte gelegenene österreichische Zollhäusl - die Österreicher Ergaben sich, denn sie wusten schon was jetzt kommt - die gemeinsame Siegesfeier mit der mitgebrachten Brotzeit und dem Schnapps! Es gehörte schon zum Hochgebirgsübungsplatzaufenthalt dazu - eine schöne Tradition mit anschließender Verbrüderung!

mfg Fred
 
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