Ehem. Ziegelöfen im nördlichen Weinviertel

Bunker Ratte

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#1
Bei meiner letzten Reise ins Weinviertel, entdeckte ich noch 2 ehemalige Ziegelöfen im Bezirk Hollabrunn von Haugsdorf bis Obritz! Geringe Reste davon konnte ich bei noch trockenen Wetter festhalten!
Die 1. Ziegelofenruine konnte ich bei Haugsdorf erblicken. Der Ziegelofen soll seit 1801 bestehen und bis 1946 in Betrieb gewesen sein. Mich fasziniert, dass nach so einer langen Zeit noch immer Reste des Ofens vorhanden sind. Auf den Ziegeln zu erkennen T.M für Therese Münich und Sch G für Schnideritsch Georg aus dem Archiv für Lagerstättenforschung zu Bezirk Hollabrunn.

die 1. Bilder von dem Ziegelofen bei Haugsdorf:
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Bunker Ratte

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#6
Ziegelofen (Ringofen) Untermarkersdorf Bezirk Hollabrunn:
Der Ringofen ist noch erhalten, jedoch aus Sicherheitsgründen nicht zu betreten. Das Gesamte Areal, ist erhalten geblieben und wurde zum Romantik Theater umgestaltet. Ich habe mit der Besitzerin ein wenig geplaudelt; so konnte ich einiges über das Areal erfahren und durfte mich ein wenig umsehen und Bildchen knipsen:);). Sie erzählte mir auch, dass ein Lieferschein von der ehem. Ziegelei aus 1958 gefunden wurde!

Am Fuße des Fuchsberges, liegt in einer Senke der in der ÖK eingetragene Ziegelofen. Das Gelände ist zu einer Pferdereitanlage mit ausgedehnt angelegten Koppeln umfunktioniert worden. Der Ringofen mit seinem hohen Rauchfang ist erhalten geblieben, das Maschinenhaus, die Trockenschuppen und die ehemaligen Arbeiterhäuser wurden dem jetzigen Zweck entsprechend renoviert und umgebaut. Der erste Besitzer wohnte in Untermarkersdorf Nr. 32, wie auch alle übrigen Nachkommen.

Johann Puchwein wird 1888 erstmals im Gewerbekataster genannt. Er betrieb den Ziegelofen gewiss schon längere Zeit (nicht nachweisbar) Zeit und meldete das Gewerbe 1901 ab. Da seine Kinder bereits verstorben waren, wurde sein Nachfolger Johann Paul Ernst, der 1903 und 1908 im ZK genannt wird. Er lässt einen Ringofen errichten. Ab 1902 kann man daher von einem Ringofenbetrieb sprechen. Dank der Modernisierung weist der Betrieb in den Jahren bis 1923 eine beachtliche Kapazität auf, die sich auch aufgrund der zahlreich aufgefundenen Ziegeln bestätigt. Josef Schönhofer, sein Nachfolger, betrieb laut Gewerbekartei den Ziegelofen von 1923 bis 1952, wobei die Abmeldung allerdings um Jahre später erfolgte. Er übergab 1948 an Leopoldine Gabriel, deren Mann Alfred als Betriebsleiter fungierte. Unter seiner Leitung entstand das Maschinenhaus, der Betrieb wuchs auf 35 Arbeiter und in den Jahren bis 1956 hatte der Betrieb laut Zimmerl seine beste Zeit. Im Jahr 1956 erfolgte ein Besitzerwechsel. Der Wiener Ing. Franz Hess, der nicht mehr zur Familie gehörte und dessen Verwalter führten den Betrieb bis 1965. 1970 verkaufte Hess an die Wex Baugesellschaft, und mit dieser kam 1976 das endgültige Aus für die Ziegelei.

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Foto: I.Wimmer-Frey Zustand von 2003
Quelle: Archiv Lagerstättenforschung der Ziegelöfen im Bezirk Hollabrunn


die Bilder von heute:
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das ehem. Maschinenhaus der Ziegelei:
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Bunker Ratte

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#11
Reste des Ziegelofen bei Ziersdorf Bezirk Hollabrunn:
Ziegelofen laut Beschreibung Ziersdorf III

Diese Ziegelei lag ca. 200 m westlich von Ziersdorf II. Heute breitet sich ein leicht ansteigendes Feld aus, an dessen höchstem Punkt ein unbewohntes Haus steht. Vor dem Haus ist ein Keller und daneben sind noch Reste von dem in die Ostwand eingebauten Brennofen vorhanden
. Die Höhe der Bäume und Sträucher im unbeackerten Streifen lassen auf einen längeren Stillstand des Betriebes schließen. Nach Aussagen
der Tochter des letzten Besitzers schlug man hier bis 1920 Mauer- und Dachziegel. Die Ziegelei gehörte zu der jenseits des Baches liegenden
Mummühle und als ihr erster Betreiber scheint Karl Mum auf, dem sein Sohn Josef 1903 folgte. Das Amtsblatt der BH Hollabrunn gibt eine
Betriebsdauer von 1926 bis 1954 an, die sich jedoch nicht mit den obigen Aussagen deckt. Frau Praegesbauer, die Besitzerin des ehemaligen
Ziegelgrundes, zeigte einen Model mit dem Monogramm ihres Vaters J M und daraus geschlagene Ziegel. Die Exemplare von Karl Mum tragen K M. K M für Karl Mum J M für Josef Mum (J auch spiegelverkehrt).
Quelle: Lagerstättenforschung für Lehmabbaue und ehem. Ziegelöfen Bezirk Hollabrunn

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