Habe mich in den vergangenen Tagen ein wenig tiefgreifender mit der Hirtenberger AG auseinandergesetzt.
Nach dem "Anschluss" 1938 kam das Stammwerk der "Hirtenberger AG" in Hirtenberg zum Konzern der "Gustloff-Werke" ebenso wie die 1929 von der „G.Roth AG.“ übernommene „Patronenfabrik Lichtenwörth AG.“ in Lichtenwörth bei Wiener Neustadt.
1938 begannen dann die Planungs- und Bauarbeiten für ein neues Werk im Waldgebiet auf der Hochfläche des Lindenberges, oberhalb des Stammwerkes, über dem Ort Hirtenberg, welches 1941 in Vollbetrieb ging. In dem nun als „Talwerk“ bezeichneten Stammbetrieb wurde die ungefährliche Munitions-Komponentenfertigung konzentriert, während sämtliche explosions- und feuergefährlichen Arbeiten im neuen Werk am Lindenberg zusammengefasst wurden.
Noch 1938 starteten Planungsarbeiten für ein weiteres Werk zur Herstellung von Luftwaffenmunition in Kottingbrunn (heute Battenfeld). Dort wurde 1939 mit dem Werksaufbau begonnen, und das „Gustloff-Werk Kottingbrunn“ nahm Anfang 1941 den Betrieb auf. Das Werk war auf Geschoss- und Hülsenfertigung ausgelegt, explosionsanfällige „Laborierarbeiten“ durften auch in Kottingbrunn wegen der relativen Nähe von Wohnobjekten nicht durchgeführt werden und wurden ebenfalls in die Fabrik am Lindenberg verlagert.
Auf Grund der allgemeinen Kriegslage und Luftgefährdung wurde ab August 1944 nach unterirdischen Verlagerungsorten für zumindest einen Teilbereich der Produktion gesucht. Schließlich wurde man in Südtirol fündig bzw. wurde eine Anlage von den Rüstungsverantwortlichen zugewiesen. Leider fand ich bisher keine genauen Angaben zum Ort dieses Verlagerungsprojektes. Hinweise, dass nach der Zuweisung sofort mit der Adaptierung der U-Anlage für die Munitionsfertigung begonnen wurde, deuten darauf hin, dass es sich dabei um eine bereits bestehende Stollenanlage gehandelt hat. Weiters ist mir bekannt, dass am 01.04.1945, als die Sowjetarmee schon Neunkirchen besetzt hatte und knapp vor Wiener Neustadt stand, ein Güterzug mit wichtigem Verlagerungsmaterial in Richtung Südtirol abgefertigt wurde. Da die Anlagen dort noch nicht fertig waren, wurde die Zugsgarnitur im damals noch sicheren Vöcklabruck und später am Bf. Attnang-Puchheim abgestellt. Beim schweren Luftangriff auf Attnang-Puchheim am 21.04.1945 wurde die Evakuierungsgarnitur total zerstört…
Ich habe bei „Wichert“ das Register nach „Südtiroler“ Orten durchsucht und dabei 2 in Frage kommende Objekte gefunden:
Bozen: Deckname „Kuckuck“ - Straßentunnel Berg Virgl
Laas: Deckname „Forelle“ - Marmorbräu
Leider ohne weitere Hinweise!
Kann jemand Angaben zu diesen beiden Anlagen machen? Ich könnte mir „Forelle“ – Laas vorstellen (große Hohlräume in den Marmorbrüchen…).
Lg
josef
Nach dem "Anschluss" 1938 kam das Stammwerk der "Hirtenberger AG" in Hirtenberg zum Konzern der "Gustloff-Werke" ebenso wie die 1929 von der „G.Roth AG.“ übernommene „Patronenfabrik Lichtenwörth AG.“ in Lichtenwörth bei Wiener Neustadt.
1938 begannen dann die Planungs- und Bauarbeiten für ein neues Werk im Waldgebiet auf der Hochfläche des Lindenberges, oberhalb des Stammwerkes, über dem Ort Hirtenberg, welches 1941 in Vollbetrieb ging. In dem nun als „Talwerk“ bezeichneten Stammbetrieb wurde die ungefährliche Munitions-Komponentenfertigung konzentriert, während sämtliche explosions- und feuergefährlichen Arbeiten im neuen Werk am Lindenberg zusammengefasst wurden.
Noch 1938 starteten Planungsarbeiten für ein weiteres Werk zur Herstellung von Luftwaffenmunition in Kottingbrunn (heute Battenfeld). Dort wurde 1939 mit dem Werksaufbau begonnen, und das „Gustloff-Werk Kottingbrunn“ nahm Anfang 1941 den Betrieb auf. Das Werk war auf Geschoss- und Hülsenfertigung ausgelegt, explosionsanfällige „Laborierarbeiten“ durften auch in Kottingbrunn wegen der relativen Nähe von Wohnobjekten nicht durchgeführt werden und wurden ebenfalls in die Fabrik am Lindenberg verlagert.
Auf Grund der allgemeinen Kriegslage und Luftgefährdung wurde ab August 1944 nach unterirdischen Verlagerungsorten für zumindest einen Teilbereich der Produktion gesucht. Schließlich wurde man in Südtirol fündig bzw. wurde eine Anlage von den Rüstungsverantwortlichen zugewiesen. Leider fand ich bisher keine genauen Angaben zum Ort dieses Verlagerungsprojektes. Hinweise, dass nach der Zuweisung sofort mit der Adaptierung der U-Anlage für die Munitionsfertigung begonnen wurde, deuten darauf hin, dass es sich dabei um eine bereits bestehende Stollenanlage gehandelt hat. Weiters ist mir bekannt, dass am 01.04.1945, als die Sowjetarmee schon Neunkirchen besetzt hatte und knapp vor Wiener Neustadt stand, ein Güterzug mit wichtigem Verlagerungsmaterial in Richtung Südtirol abgefertigt wurde. Da die Anlagen dort noch nicht fertig waren, wurde die Zugsgarnitur im damals noch sicheren Vöcklabruck und später am Bf. Attnang-Puchheim abgestellt. Beim schweren Luftangriff auf Attnang-Puchheim am 21.04.1945 wurde die Evakuierungsgarnitur total zerstört…
Ich habe bei „Wichert“ das Register nach „Südtiroler“ Orten durchsucht und dabei 2 in Frage kommende Objekte gefunden:
Bozen: Deckname „Kuckuck“ - Straßentunnel Berg Virgl
Laas: Deckname „Forelle“ - Marmorbräu
Leider ohne weitere Hinweise!
Kann jemand Angaben zu diesen beiden Anlagen machen? Ich könnte mir „Forelle“ – Laas vorstellen (große Hohlräume in den Marmorbrüchen…).
Lg
josef
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