U
Sgn
Da muss ich korrigieren. Seit Ende 2001 gibt es in Österreich das sagenumwobene und geheime 'STAATSGRUNDNETZ' nicht mehr.
Der Hauptgrund der Auflassung war die Technologie, die zwar auch einen Atomkrieg überstanden hätte (nur mit wem hätte man dann telefoniert) und
politische Überlegungen.
Betreiber war früher die staatliche Post und danach die teilstaatliche Telekom Austria, wobei die Bundesregierung den Betrieb bezahlt hat.
Mit der Diskussion um die Privatisierung wollte man den (politischen) Gegnern den Wind aus den Segel nehmen und hat den Vertrag Ende 2001 auslaufen lassen,andererseits hat die Telekom Austria auf eine technologische Änderung gedrängt, wobei man aber von der Regierung kein Geld locker machen wollte.
Zur Technik: Grundsätzlich war es ein analoges Kupferzweidrahtnetz, wobei in den Landeshauptstädten in den Verbundämtern die Handvermittlungen standen. Sollte in Krisenfällen das, damals noch mechanische Wählnetz ausfallen hätte man noch händisch alle wichtigsten Institutionen der Republik
miteinander handvermitteln können. Da die Apparate alle ZB waren (Zentralbatterie) kam die Speisung von den Akkus in den Wählämtern, die mindestens 24h-48h den Betrieb aufrecht erhalten hätten können.
Wer mal bei gewissen Einrichtungen der Republik war wird sich an die grünen Apparate ohne Wählscheibe erinnern können.
Da es keine elektronischen Einrichtungen gab sondern nur auf Übertrager-Relaisbasis war auch ein NEMP (Nuklearer Elektromagnetischer Impuls) wirkungslos.
Man hat den Apparat abgehoben, dann leuchtete an der Vermittlung eine Lampe, man äusserte den Sprechwunsch (jeder Anschluss hatte eine 4stellige Nummer) mit einem Codewort und wurde händisch weiterverbunden.
Mit der Auflassung der Kupfervierdrahtleitungen mit Röhrenverstärker im Fernverkehr (zwischen den Landeshauptstädten) wurde auch dieses System obsolet, weiters gab es ein simples betriebliches Problem. Da nirgends mehr die Wählämter besetzt waren, hätte man die Telekombediensteten im Krisenfall irgendwie benachrichtigen müssen, damit sie die Umschalter besetzen. Und wie hätte das gehen sollen, sie am Handy anrufen???
Da aber derzeit die Festnetz- und Handynetze sehr stabil sind (das Festnetz der Telekom in Österreich muss jetzt noch mindestens 24h mit Akkus funktionieren, die wichtigsten Vermittlungsstellen haben zusätzlich stationäre Notstromaggregate) war eine Erneuerung des SGN nicht mehr erforderlich, wichtige Anschlüsse können im Überlastfall priorisiert vermittelt werden.
Handynetz stimmt, nach ca, 20 Min ist Sendepause ohne Strom, wenn nicht schon vorher die Zellen überlastet sind.
Was aber noch in Betrieb ist ist der Bundeswarn-Alarmring (oder auch Ringleitung genannt) , der Bundes- und Landeswarnzentralen und sonstige Einrichtungen miteinander verbindet. Es hat keine Verbindung zum restlichen Festnetz, ist aber ein Wählnetz und ähnlich dem Staatsgrundnetz, wenn auch kleiner.
Da es (noch) in Betrieb ist möchte ich dazu nichts erzählen.
Im Anhang habt ihr noch einen alten Staatsgrundnetzapparat.
guru hat geschrieben:
Jede Bezirkshauptmannschaft und grössere Schulen haben Schutzkeller. Ausserdem einen Anschluss ans Staatsgrundnetz um ausfallsicher kommunizieren zu können. Monatlich gibt es einen Rundruf des Katastrophenschutzes auf Kurzwelle um die Einsatzfähigkeit der Funkstationen zu testen. Im Katastrophenfalll funktioniert sowieso weder Handy noch "normales" Festnetz (Überlastung, kein Strom usw.)
Der Hauptgrund der Auflassung war die Technologie, die zwar auch einen Atomkrieg überstanden hätte (nur mit wem hätte man dann telefoniert) und
politische Überlegungen.
Betreiber war früher die staatliche Post und danach die teilstaatliche Telekom Austria, wobei die Bundesregierung den Betrieb bezahlt hat.
Mit der Diskussion um die Privatisierung wollte man den (politischen) Gegnern den Wind aus den Segel nehmen und hat den Vertrag Ende 2001 auslaufen lassen,andererseits hat die Telekom Austria auf eine technologische Änderung gedrängt, wobei man aber von der Regierung kein Geld locker machen wollte.
Zur Technik: Grundsätzlich war es ein analoges Kupferzweidrahtnetz, wobei in den Landeshauptstädten in den Verbundämtern die Handvermittlungen standen. Sollte in Krisenfällen das, damals noch mechanische Wählnetz ausfallen hätte man noch händisch alle wichtigsten Institutionen der Republik
miteinander handvermitteln können. Da die Apparate alle ZB waren (Zentralbatterie) kam die Speisung von den Akkus in den Wählämtern, die mindestens 24h-48h den Betrieb aufrecht erhalten hätten können.
Wer mal bei gewissen Einrichtungen der Republik war wird sich an die grünen Apparate ohne Wählscheibe erinnern können.
Da es keine elektronischen Einrichtungen gab sondern nur auf Übertrager-Relaisbasis war auch ein NEMP (Nuklearer Elektromagnetischer Impuls) wirkungslos.
Man hat den Apparat abgehoben, dann leuchtete an der Vermittlung eine Lampe, man äusserte den Sprechwunsch (jeder Anschluss hatte eine 4stellige Nummer) mit einem Codewort und wurde händisch weiterverbunden.
Mit der Auflassung der Kupfervierdrahtleitungen mit Röhrenverstärker im Fernverkehr (zwischen den Landeshauptstädten) wurde auch dieses System obsolet, weiters gab es ein simples betriebliches Problem. Da nirgends mehr die Wählämter besetzt waren, hätte man die Telekombediensteten im Krisenfall irgendwie benachrichtigen müssen, damit sie die Umschalter besetzen. Und wie hätte das gehen sollen, sie am Handy anrufen???
Da aber derzeit die Festnetz- und Handynetze sehr stabil sind (das Festnetz der Telekom in Österreich muss jetzt noch mindestens 24h mit Akkus funktionieren, die wichtigsten Vermittlungsstellen haben zusätzlich stationäre Notstromaggregate) war eine Erneuerung des SGN nicht mehr erforderlich, wichtige Anschlüsse können im Überlastfall priorisiert vermittelt werden.
Handynetz stimmt, nach ca, 20 Min ist Sendepause ohne Strom, wenn nicht schon vorher die Zellen überlastet sind.
Was aber noch in Betrieb ist ist der Bundeswarn-Alarmring (oder auch Ringleitung genannt) , der Bundes- und Landeswarnzentralen und sonstige Einrichtungen miteinander verbindet. Es hat keine Verbindung zum restlichen Festnetz, ist aber ein Wählnetz und ähnlich dem Staatsgrundnetz, wenn auch kleiner.
Da es (noch) in Betrieb ist möchte ich dazu nichts erzählen.
Im Anhang habt ihr noch einen alten Staatsgrundnetzapparat.
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