#81
Hallo atguide,

bist Du ein offizieller AustriaGuide ?

Edit: Habe gerade die Vorstellung im OÖ Forum gesehen, meine Frage ist daher also als hinfällig zu betrachten.

Beste Grüße
Paul
 
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M

Manfred17

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#82
Ich wünsche euch allen einen tollen Jahresbeginn!

Zum Thema:
@Antanash,vielen Dank für die Karte mit den möglichen Eingängen in den Rudolfstollen.Ich suche schon ganz verzweifelt technische und historische Hintergründe zu diesem LS-Stollen.(Pläne,Bilder,Daten aller Art).
Auf deinem Plan sind ja die letzten Häuser der Rudolfstraße noch eingezeichnet.(Nr.118+120).Ich bin in dem Haus Rudolfstraße 118 aufgewachsen.Ab Nr.120 begann die Urfahrwänd.Es waren 3 oder 400m vom Haus bis zu dem Steinbruch im Spatzenberg wo der Haupteingang(auf deiner Karte D) war.Diese steile Felswand gibt es noch und auch den Eingang,der mit einer unscheinbaren verzinkten Blechtür verschlossen ist.
Durch den Straßenausbau ist dieser Steinbruch fast verschwunden,nur mehr eine kleine Fläche ist vorhanden.Anfang der 70iger war noch das mächtige originale Stahltor vor dem Eingang und die Fläche des Steinbruchs fast so groß wie ein Fußballfeld.
Das Stahltor war wirklich beeindruckend,20cm Stahl und so ca 2,5x2,5m in der Abmessung.In der Mitte geteilt und auf Schienen bewegt.Wenn man den Steinbruch betritt ist der Eingang rechter Hand in der Steilwand.Links unten war eine Mulde in den Fels geschlagen.So entstand zwischen Stahltor und Fels eine Öffnung durch die wir durchschlüpfen konnten.Ich weiß nicht mehr wie oft wir in diesen Stollen waren aber er war uns so vertraut dass wir es auch ohne Licht zum Ausgang schafften.
(wir hatten damals natürlich ausnahmslos nur Kerzen)
Die Eingänge A,B,C und D kenne ich,der Eingang E ist mir nicht bekannt.
(es waren aber sicher mehr Einstiege)

lG
Manfred
PS ich stell mich natürlich auch noch kurz vor!
 
A

atguide

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#83
Rudolfstollen

servus,

so weit ich weiß, ist der stollen dzt komplett dicht und "niemand" kommt dort herein, weil sich irgendwelche fledermäuse dort niedergelassen haben. interessant wär's schon einmal.
 
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#84
Hallo Josef,

sag woher hast du die Informationen über den Aktienbraukeller in Linz = Maräne? Hast du dazu eine Quellenangabe, bei der Näheres steht und Jahreszahlen???
Bin gerade am Recherchieren und eine Quelle wäre hilfreich :)

Danke vorab!

Lg
Anita

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showpost.php?p=30636&postcount=2

In den Hängen westlich der Linzer Altstadt, Bauernberg, Freinberg und Schlossberg, befanden sich schon vor Kriegsbeginn umfangreiche Wein-, Bier- und Eiskeller. Diese großen Kelleranlagen wurden während der Kriegsjahre zu einem riesigen Stollensystem ausgebaut und die Anlagen durch Stollengänge miteinander verbunden. Die größten und wichtigsten Anlagen waren vom Hauptbahnhof ausgehend Richtung Donau:

Märzenkeller: Der ehemalige Bierlagerkeller des Stadtbrauhauses wurde zur Aufnahme von 2.000 Personen ausgebaut. Wegen der Nähe zu den Bahnanlagen diente er hauptsächlich zum Schutz für Bahnreisende. Auch die Linzer Luftschutzpolizei belegte einen Teil der Stollenanlage.

Cembranstollen: Die Stollenanlage trägt den Namen einer Weinhandlung, deren Keller durch Erweiterungen zur Unterbringung von über 500 Personen ausgebaut wurde. Der Stollen befindet sich in der "Kellergasse".

Stollen Limonikeller: Die Anlage in der Kapuzinerstraße bot für 1.500 Zivilpersonen einen sicheren Platz und hatte mehrere Zu- und Ausgänge, die Stollenwände waren/sind mit Ziegeln ausgekleidet. Die Gänge haben eine mittlere Weite von 3,8 m und eine Höhe von 3,1 m, es gab elektrisches Licht und elektrische Belüftungsanlagen, Kloanlagen und ein Notspital. In einem separaten Teil der Stollen waren Befehlsstellen für Gauleitung, Partei, Polizei und Stadtgemeinde untergebracht. Die Stollen sind heute größtenteils ungenützt, Teilbereiche werden als Lager verwendet.

Sandgassenstollen: Dieser liegt anschließend an die Anlage Limonikeller und hatte eine Aufnahmekapazität von 3.300 Personen.

Stollen Aktienbraukeller: Die Keller der ebenfalls in der Kapuzinerstraße liegenden ehemaligen Aktienbrauerei wurden auch in das LS - Stollensystem integriert und mit Querstollen mit dem Limonikeller, Sandgassenstollen und Zentralkeller verbunden. Teile der Anlage hatten einen so großen Querschnitt, dass sie Fahrzeugen der Rettung und der Feuerwehr Schutz boten. Ursprünglich waren die Keller- und Stollengänge für 8.800 Personen ausgelegt. Ab Februar 1944 wurden jedoch auf 14.000 m² Teilbereiche des SDP Kugellagerwerkes aus Steyr mit dem Decknamen „Maräne“ angesiedelt.

Zentralkeller: Der dem Aktienbraukeller gegenüberliegende Zentralkeller fasste 3.000 Personen. Ein Teil der ausgebauten Stollenanlage beherbergte auf 1.300m² einen weiteren Verlagerungsbetrieb der Steyr-Daimler-Puch AG (SDP AG), Deckname „Heilbutt“ zur Fertigung div. Blechteile.

Dann folgten Richtung Donau noch die kleineren LS - Anlagen

Kapuzinerklosterkeller
für 200 Personen, der

Lasinger- und der Waldkeller für insgesamt 400 Personen.

Den Abschluss zum Donautal bildete der

Schlossbergstollen: Die in den Felsen des Schlossberges getriebenen Stollen konnten mehr als 10.000 Personen aufnehmen. Ein- und Ausgänge gab es von der Altstadt, von der Donaulände und einen Abgang vom Schlossgelände. Die Belüftung wurde/wird durch einen schräg nach oben zur Donaulände verlaufenden Gang hergestellt.

Unter nachfolgendem Link gibt es Informationen zu Führungen (2005 um € 90,00 bis 25 Personen) http://www.linz-guide.at/frieden.html


Weiters gab es Hochbunker in Linz:

Hochbunker am „Andreas Hofer-Platz“: Für 1.000 Personen.

Hochbunker amGelände der ehemaligen HGW, heute voestalpine: Im NO des Betriebsgeländes, zwischen Gießereihallen und Donau wurde ein Bunker mit 7 Etagen, davon 5 oberirdisch und 2 Kellergeschosse, errichtet. Fassungsvermögen ca. 3.500 Personen, die Decke hat eine Stärke von 5 m! Der Bau ist noch vorhanden und diente als Archiv.

Hochbunker beim Voestsportplatz: ca. 40 x 10 m, 2 Etagen, 3 m starke Wände. Dieser Bunker wurde zum Kabinengebäude für den Sportplatz umgebaut.

Auch die kilometerlangen unterirdischen Verbindungsgänge zwischen den riesigen Hallenkomplexen der voestalpine sind LS –sicher ausgebaut. Hauptzweck dieser Gänge war/ist die geschützte, jederzeit zugängliche Führung von Versorgungsleitungen wie Strom, Dampf, Gas, Wasser, Pressluft usw. durch das Werksgelände.


Dazu kamen dann noch die bereits unter Thread „Bunker Linz Winterhafen“ beschriebenen Anlagen => http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showthread.php?t=3901


Ich bin sicher, dass es noch jede Menge weiterer Bunker- und LS-Anlagen in Linz gab (Linke Donauseite - Urfahr, Kasernen, Werft, Stickstoffwerke, Bahnanlagen usw. …) und ersuche die kundigen User um Ergänzung dieses Berichtes.
Lg
josef
 

josef

Administrator
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#85
Hallo Josef, sag woher hast du die Informationen über den Aktienbraukeller in Linz = Maräne? Hast du dazu eine Quellenangabe, bei der Näheres steht und Jahreszahlen???
Basis zu den Ausführungen waren Angaben zu den LS-Anlagen im 2-bändigem Werk "Nationalsozialismus in Linz", Hrsg. F.Mayerhofer, W.Schuster bzw. Archiv der Stadt Linz, Sammlung diverser Artikel zum Thema von verschiedenen Autoren (insgesamt ca. 1900 Seiten...:)!). Weitere Details zu "Maräne" sind aus den Verlagerungslisten der SDP (Flächen, Maschinen usw. ...), veröffentlicht bei K.H. Rauscher "Steyr im Nationalsozialismus - Industrielle Strukturen". Dauert aber, muss es erst raussuchen...glaube aber nicht, dass da noch genauere Daten vorhanden sind.

In Jahresberichten (kann es ad hoc nicht sagen ob vom Stadtarchiv oder O.Ö.Landesarchiv -bzw. Museum) gibt es auch Artikel, glaube von Kutschera...

lg
josef
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#86
Informationen über den Aktienbraukeller in Linz (Maräne) Quellenangabe

Hallo Anita:
Zu den allgemeinen Angaben der LS-Stollen (Keller) in Linz in den vorgenannten 2 Bänden des Stadtarchivs Linz gibt es keine weiteren Detailhinweise.


Detail zu Aktienkeller u. dem gegenüberliegenden Zentralkeller:
K.H. Rauscher "Steyr im Nationalsozialismus - Industrielle Strukturen";
Weishaupt-Verlag, A-8342 Gnas, 2004
ISBN 3-7059-0179-6

Seite 178/179 Grundlage: -> dazu auch Fußnote 82

Verlagerungsübersicht 1945 - Abschnitt Wälzlagerwerk - unterirdische Verlagerung:

Aktienbrauerei Linz (Kelleranlage "Maräne")
Fertigung: Kugeln, Rollen, Blechkäfige
Menschen: 2.300
Maschinen: 730
Fläche: 14.300 m²

Quarz-Roggendorf (nur tlw. realisiert)
Fertigung: Ringfertigung, Lagerfertigung
Menschen: 2.760
Maschinen: 2.070
Fläche: 27.000 m²



Verlagerungsübersicht 1945 - Abschnitt Hauptwerk - unterirdische Verlagerung: -> pers. Anmerkung: Nur Auszug!
Linz-Aktienbrauerei/Zentralkeller ("Heilbutt")
Fertigung: Blechteile und Gelenkfertigung
Menschen: 50
Maschinen: 132
Fläche: 1.300 m²


Fußnote 82:
-> Archiv der Steyr-Daimler-Puch AG: Aufgliederung und Raumbilanz der Konzernwerke nach Stand 15.03.1945

Hoffe, du kannst damit etwas anfangen...:)

lg
josef
 
A

atguide

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#87
info linzer stollenanlagen

einiges an informationen ist im stadtarchiv in linz in diversen schubern gelagert. es sind allerdings ziemlich unspezifische informationen über den bau allgemein und die politische arbeit dahinter.
im archiv gibt es eine aufstellung, was sich in welchen schubern befindet. das ausheben selber dauert dann nur eine stunde. wo die originale sind, konnten sie mir im archiv nicht sagen.
die meisten von uns haben sich ihre weisheiten für die rundgänge dort geholt.

atguide

Hallo Josef,

sag woher hast du die Informationen über den Aktienbraukeller in Linz = Maräne? Hast du dazu eine Quellenangabe, bei der Näheres steht und Jahreszahlen???
Bin gerade am Recherchieren und eine Quelle wäre hilfreich :)

Danke vorab!

Lg
Anita

http://www.unterirdisch-forum.de/forum/showpost.php?p=30636&postcount=2
 
A

atguide

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#89
verbindung der keller

so wie es aussieht, waren die beiden einmal verbunden. ich war selber nur einmal im cembrankeller und der endet an einer wand. da ich demnächst ohnehin ins bauamt will, werde ich mir den heutigen plan vom märzenkeller und dem cembran ansehen.
in den nächsten tagen gebe ich dir dann bescheid.



Ich hätte eine Frage zu dieser interessanten Karte: Sehe ich das richtig, dass ursprünglich der Märzenkellerstollen und der heutige Cembrankeller miteinander verbunden waren?
 
#90
Ahh danke!

Ich war 1,2 mal im Märzenkeller, als Teile davon als Diskothek in Betrieb waren (ca. 80er Jahre, die Diskothek hieß "Tunnel"). Nach dem Eingang ging ein Gang eine Zeit relativ steil nach unten, dann waren Tunnelröhren in Form eines Rechtecks als Diskothek in Verwendung.
 
#91
Aktienkeller und seine Verbindungen

Ich war heute mal im Aktienkeller und hab auch einige Bilder gemacht (siehe unten)
Dabei sind mir wieder einige Frage aufgekommen welche ich hier sicher schon einmal gestellt habe, abe niemand richtig bescheid wusste(vl hat sich da ja was geändert):

1.) Verbindung Aktienkeller zu Jungbauerstollen(zentralkeller). Gibt es die ? (Im Plan ist eine eingezeichnet)
2.) Verbindung Aktienkeller zu Cembranstollen. Gibt es die? (im Plan ist eine eingezeichnet)(ich bin dann nach ca 20 Metern Gang angestanden)

Was mir sonst noch aufgefallen ist:
Zum Limonistollen (von Aktienk. kommend) ist wieder eine neue Tür eingebaut (schade aber irgendwo verständlich)

Wenn zu dem Verbindungsgang Aktienk.-Cembrank. geht findet man rechts einen kleinen Gang.
Am Ende dieses ganges ist dann dieses extrem tiefe Loch wo Betonebenen eingezogen sind und Leitern (extrem rostig) hinunterführen.(unten steht Wasser)
An den Kanten sind eindeutig Seilabriebsspuren zu erkennen: War da von euch mal jemand unten ?

lg buchi
 
M

Michi.

Nicht mehr aktiv
#93
.......

Fassungsvermögen: derzeit nach Ausbau
....
Limonikeller (SS) 4.500 5.000
...
Märzenkeller (SS) 1.800 3.500
....
Verbindung Märzenkeller (SS) - 1.200
.....
Was die doppelten Siegrunen beim Limoni- und Märzenkeller bedeuten sollen ist mir schleierhaft!

LG
Renato
Leider hatte ich keine Zeit mir alle 7 Seiten durchzulesen, vielleicht ist's schon beantwortet.

Aber SS bei Bauvorhaben und Erzeugnisse ist die höchste Dringlichkeitsstufe.
Von 194? bis 1. März 1945 gab es folgende Dringlichkeitsstufen:
0 bzw. O;
I;
II;
S;
und als SonderStufe eben SS.

Ab 1. März 1945 wurden die Dringlichkeitsstufen durch sogenannte Vorrangstufen (VR) abgelöst.



MfG Michi
 
#94
Hallo Michi,

du hast mit deinen Angaben sicher Recht. Vermutlich hat die Sekretärin bei der Reinschrift das "SS" mit einer Tastenbetätigung (jener speziellen Taste mit der doppelten Siegrune) erledigt!
Vielen Dank
LG
Renato
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#95
Hochbunker HGW - EWO (Gießereibunker)

Im Bd. 1 von

O.Rathkolb,
NS-Zwangsarbeit:
Der Standort Linz der Reichswerke Hermann Göring AG Berlin 1938-45;

Wien 2001
(NÖ-Landesbibliothek Sign. 89558 B1)


fand ich Fotos des LS-Hochbunkers im Bereich der Gießerei in der Ursprungsausführung bzw. ein aktuelles Bild mit den nach 1944 erfolgten Verstärkungsmaßnahmen durch Anbringung einer zusätzlichen meterdicken Decke und schrägen Prallwänden an den Seitenflächen:
 

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josef

Administrator
Mitarbeiter
#96
Volltreffer auf LSDG in den HGW

Ein weiteres Foto im vorgenannten Buch zeigt Bergungsarbeiten nach einem Bombenangriff (25.07.44 ?) und verdeutlicht den unzulänglichen Schutz bei einem Direkttreffer eines "Luftschutzdeckungsgrabens" (LSDG):
 

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#97
Limonistollen Linz

Ich war vor kurzen bei einer Führung durch den Limonistollen dabei.
Ich war verplüfft wie riesig dieser ist. Unser Guide erzählte uns das die Bauarbeiten des Stollen (Bunker) erst 1944 begonnen hatten und bis zum Ende des Krieges hart darin gearbeitet worden ist. Unglaubbar für mich war das die Gänge aneinandergereiht um die 14km lang sind und das sie noch immer nicht alles erforscht haben. War eine tolle 1,5h lange Führung.
 

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#99
Bilder vom Limonistollen in Linz

anlässlich einer Führung durch den Limonistollen sind einige Bilder entstanden die ich euch zeigen möchte.

Führungen können auf der Homepage http://www.limonistollen.at/ gebucht werden
 

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War heute in Wagram und am Schlitenberg.
Der Schlitenberg ist echt beeindruckend, zahlreiche Bombenkrater sind heute noch zu sehen.
Der grosse Bunker scheint im Besitz von einem Bogenschützen zu sein. War in diesem Bunker schon jemand von euch? Habe einen verschlossenen "Brunnenschacht gefundn der wohl auch in eine Anlage führt...
 
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