Bürgermeister Karl Lehner (l.) und Grabungsleiter Fritz Preinfalk auf dem Grabungsfeld des kleinen Leebergs.
Rathauscher
Die Anhöhen um Großmugl waren in der Hallstattzeit mit Grabhügeln übersät, wie man bei geomagnetischen und Radar-Untersuchungen 2016 und 2017 feststellen konnte. Dabei wurden über 670 Siedlungsobjekte und über 100 Hügelgräber einwandfrei identifiziert (die NÖN berichtete).
Eines dieser Objekte hat seit jeher die Fantasie der Menschen angeregt, das „sogenannte Grab der Fürstin.“ Neben dem großen Tumulus (das größte erhaltene Hügelgrab Mitteleuropas), der Großmugl seinen Namen gab, befand sich bis in jüngere Zeit noch ein kleinerer Tumulus, in dem man wegen der Nähe zum großen Grabhügel das Grab einer Fürstin vermutete. Er dürfte ursprünglich an die sieben Meter hoch gewesen sein, in den 1950er Jahren maß er immerhin noch drei Meter.
Dieser Hügel, der inzwischen zur Gänze eingeebnet ist, wurde bereits zwei Mal archäologisch untersucht: In den 1930er-Jahren eher amateurhaft, 1950 dann unter der Leitung des Naturhistorischen Museums mit Anwendung wissenschaftlicher Grabungsmethoden. Allerdings wurde der Hügel nur teilweise erforscht, weshalb der Wunsch nach einer vollständigen Untersuchung nie verstummte.
„Eher Grab einer männlichen Person“
Ernst Lauermann, der frühere wissenschaftlicher Leiter des Urgeschichte-Museums in Asparn, der sich bei der archäologische Erkundung des Gebietes um Großmugl große Verdienste erworben hatte, hatte diese Ausgrabung bis zu seiner Pensionierung auf seiner Wunschliste. Heuer konnten endlich wieder Mittel aufgetrieben werden, um die Ausgrabung durchzuführen. Die Grabungsfirma ARDIG-Archäologischer Dienst GesmbH ist für die nächsten drei Wochen damit beauftragt, das Gelände des ehemaligen „kleinen Leebergs“ archäologisch zu untersuchen.
Grabungsleiter Fritz Preinfalk rückt die Erwartungen jedoch gleich ins rechte Licht: „Schon die bei den Grabungen der 1950 Jahre gefundenen Grabbeigaben lassen darauf schließen, dass es sich eher um das Grab einer männlichen Person handelt. Wir werden vor allem dort graben, wo damals nicht weitergegraben wurde.“
Die alten Grabungsschnitte wurden schon geortet, man erkennt sie an der unterschiedlichen Färbung des Materials, mit dem die Grabung am Ende wieder hinterfüllt wurde. Preinfalk ergänzt: „Es geht vor allem darum, die Dokumentation für diesen Grabhügel zu vervollständigen. Sensationelle Funde erwarten wir nicht.“